Business Intelligence

10-Punkte-Checkliste für BI-Anbieter-Auswahl

Forrester hat zehn Ratschläge für die Auswahl des passenden BI-Dienstleisters zusammengetragen.

Die Großen heißen IBM und Microsoft sowie Oracle, SAP und SAS. Doch neben ihnen tummeln sich mittlerweile jede Menge mittlerer und kleiner Anbieter von Business Intelligence-Lösungen (BI) auf dem Markt. Insgesamt kommt der US-Marktforscher Forrester auf knapp 60. In dem Papier "Vendor landscape: Forrester's 10-step methodology for shortlisting BI vendors" geben die Analysten Ratschläge für die Auswahl.

10 Punkte für die Auswahl eines BI-Dienstleisters

Forresters zehn Punkte, die Entscheider bedenken sollten, sind diese:

1. Mit den bekannten Größen anfangen: Die Analysten mutmaßen, dass die meisten CIOs bereits in irgendeinem Bereich Angebote der bekannten Größen nutzen. Daher sollten diese logischerweise auch auf der Liste stehen.

2. Unabhängige Vendoren von Data Management-Lösungen hinzufügen: Die Platzhirsche mögen mit Best-of-Breed-Plattformen punkten. Wer sich aber zu stark auf sie konzentriert, macht sich immer auch abhängig. Grund genug, unabhängige Vendoren mit in die Auswahl zu nehmen.

3. Unabhängige Full BI Stack-Anbieter mit auf die Liste setzen: Nicht jedes Unternehmen braucht alle Data Management-Funktionalitäten, erfordert aber möglicherweise einen full BI-Vendoren. Entscheider sollten sich genau ansehen, wer auf was spezialisiert ist, beispielsweise auf pixel-perfect multibanded Reports, die an viele tausend Anwender gehen können.

4. Gegebenenfalls auf Analytics-only konzentrieren: Manche Entscheider fahren gut mit Lösungen für Analytics, Datenvisualisierung, Dashboards und Daten-Exploration. Wer dazu gehört, sollte sich unter den Leadern in diesem Segment umsehen.

5. Rolle der Cloud feststellen: Ob ein Anbieter von Cloud-Plattformen in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Forrester rät, den Wechsel in die Wolke zumindest zu diskutieren.

6. Open Source erwägen - nicht nur mit Blick aufs Budget: Laut Forrester bieten Open-Source-Lösungen nicht nur Kostenvorteile. Da sie mit offenen Standards arbeiten, hinkt man mit ihnen nie der technologischen Entwicklung hinterher.

7. Prüfen, inwieweit Data Wrangling-Fähigkeiten gebraucht werden: In Deutschland ist der Begriff Data Wrangler noch wenig bekannt, in den USA scheint sich bereits das neue Berufsfeld eines Data Wranglers zu etablieren. Laut Professor Artur Andrzejak vom Institute of Computer Science an der Heidelberg University geht es dabei um neue automatische Verfahren und Werkzeuge. Deren besonderer Fokus liegt auf "Verfahren, die versuchen, die Intention des Benutzers bei der Datentransformation mit möglichst wenig Interaktion zu erkennen, und mit Hilfe des Paradigmas 'Programming by Example (PBE)' einfache und anpassbare Programme zu generieren".

8. Prüfen, inwieweit leichtgewichtige BI-Plattformen reichen: Gegebenenfalls kann es reichen, den BI Server auf einem Webserver laufen zu lassen oder die BI-Lösung in eine andere Plattform zu integrieren.

9. Predictive Analytics und Big Data mit auf die Liste setzen: Laut Forrester erfordern Predictive Analytics und Big Data nicht unbedingt einen spezialisierten Anbieter. Wer bereits gute Erfahrungen mit einem Vendoren gemacht hat, sollte diesen auf die geforderten Fertigkeiten hin überprüfen.

10. Den Standort berücksichtigen: Nicht zuletzt spielen auch der geografische Standort des Unternehmens und des zu wählenden Anbieters eine Rolle - schließlich sollten genug Support-Kräfte vor Ort sein.

Forrester räumt selbst ein, dass nicht alle der genannten Punkte für jeden Entscheider relevant sein werden. Eines aber sei klar: Die Anforderungen in Sachen BI werden nicht sinken.