Linux-Rechner zähmen

10 Fakten, die Windows-Admins zu Linux wissen sollten

Selbst eingefleischte Windows-Administratoren müssen zugeben, dass es durchaus Gründe gibt, ein Linux-System im eigenen Netz einzusetzen. Wir stellen zehn Fakten sowie Kommandos und Einstellungen vor, die helfen können, Linux-Systeme in den Griff zu bekommen.

Gerade wenn es um die Zuständigkeiten für IT-Systeme in Betrieben geht, die sich selbst zu den KMU-Firmen rechnen, bekommen die Verantwortlichen schnell die Aufgabe, komplett alle Serversysteme zu überwachen und zu betreuen. Und so sieht sich dann so mancher gestandene Windows-Administrator plötzlich mit der Aufgabe betraut, auch einen Linux-Server unter seine Fittiche zu nehmen.

Auch für Windows-Administratoren sind sie Realität und wollen verwalten werden: die Linux-Server (GNU General Public License - Larry Ewing).
Auch für Windows-Administratoren sind sie Realität und wollen verwalten werden: die Linux-Server (GNU General Public License - Larry Ewing).
Foto: Larry Ewing

Das ist in der Regel kein Problem, da diese Server normalerweise sehr stabil und zuverlässig arbeiten. Trotzdem müssen die Systembetreuer sicherlich von Zeit zu Zeit einige administrative Aufgaben auf diesen Systemen verrichten, und dann ist es gut, wenn auch Windows-Administratoren wissen, wie sie mit den Linux-Systemen umgehen können. Wir haben einige grundlegende Fakten und vor allen Dingen einige grundlegende Kommandos für Linux-Systeme herausgesucht und sie in den Kontext zu den entsprechenden Windows-Befehlen und -Gegebenheiten gestellt.

Fakt 1: Distributionen, Unterschiede, Gemeinsamkeiten

Wer ein Windows-System kauft, der bekommt immer das gleiche einheitliche Betriebssystem geliefert, sieht man einmal von so radikalen Änderungen ab, wie sie Microsoft den Anwendern mit Windows 8 zumutete. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Tatsache, dass er nur einen Hersteller gibt, der das Windows-Betriebssystem entwickelt und auf den Markt bringt. Eine kurze Suche im Internet mit dem Stichwort "Linux" zeigt aber bereits, dass ein "Produkt Linux" so nicht existiert:

Sowohl bei den Server- als auch bei den Desktop-Versionen der Linux-Systeme bieten Hersteller wie Red Hat oder Suse sowohl freie als auch kommerzielle Ausprägungen ihres eigenen Linux-Systems. Eine ganze Reihe anderer Organisationen wie Debian oder die darauf aufsetzende Ubuntu-Distribution sind nur zwei Beispiele aus der großen Auswahl von weiteren Ausprägungen des Linux-Systems. Alle nutzen ähnliche oder sogar die gleichen Open-Source-Programme, aber jeder Anbieter versucht, seine Distribution mit eigenen Installationsprogrammen, verschiedensten Desktop- und Oberflächenalternativen sowie zusätzlichen Programmen von Drittherstellern zu ergänzen. So finden sich dann auch bei den Linux-Servern ganz unterschiedliche Ausprägungen, von Systemen mit einer ausgereiften grafischen Oberfläche bis hin zu rein über die Kommandozeile gesteuerten Versionen.

Was aber die meisten Linux-Systeme (und auch viele alte Unix-Systeme) eint, ist die Bedienung über die Kommandozeile mithilfe einer Shell. Bei den meisten Linux-Systemen wird es sich dabei um die "Bash", die "Bourne-again-shell", handeln. Das ist eine freie Software, die als Teil des GNU-Projekts zur Verfügung steht. Windows-Administratoren, die mit dieser Shell und den entsprechenden Linux-Kommandos umgehen können, werden sich auf den meisten Linux-Systemen unabhängig von der installierten Oberfläche gut zurechtfinden. Windows-Profis, die bis jetzt noch keine Gelegenheit oder keine Lust hatten, sich trotz der voranschreitenden Verbreitung der PowerShell mit der Kommandozeile zu befassen, haben hier nun also die Gelegenheit dazu: Denn trotz (oder gerade wegen) der vielen unterschiedlichen Desktops und Oberflächen, die auf den unterschiedlichsten Linux-Derivaten bereitstehen, bleibt die Kommandozeile das Mittel der Wahl, wenn es um die Verwaltung dieser Systeme geht.

Tipp: Wenn Ihr Linux-System mit einer grafischen Oberfläche startet und kein Icon für Terminal mit der Shell auf dem Desktop zu finden ist, so nutzen Sie die Tastenkombination Alt+F2 und geben dann den Suchbegriff "Terminal" oder "xterm" ein.