SVG auf dem Vormarsch

Neu: Fazit

SVG ist eine zukunftsträchtige Entwicklung, die kurz vor der abschließenden Empfehlung steht. Letzte Verbesserungsvorschläge konnten bis zum 31. März beim W3C eingereicht werden, so dass mit einer abschließenden Empfehlung des SVG-Standards in den nächsten Monaten zu rechnen ist.

Es zeichnet sich durch den vermehrten Einsatz gerade von XML in Kombination mit XSL ab, dass SVG eine der zentralen Technologien im professionellen Druck- und Webbereich werden kann. Die Technologie hat gute Chancen, sich auf Grund der grafischen Leistungsfähigkeit und der schnellen Zugriffsmöglichkeit auf den Code innerhalb von XML- beziehungsweise XHTML -Dokumenten als neuer Standard zu etablieren. Denn sie spielt einen Trumpf aus, die XML-Lösungen eigen ist: die schnelle getrennte Modifikationsmöglichkeit von Inhalten und deren Erscheinungsbild.

In Verbindung mit Cascading Style Sheets und Javascript ergeben sich Designmöglichkeiten, die das bisher übliche Erscheinungsbild von Webinhalten weitgehend verändern dürften - die klassische Navigationsstruktur innerhalb von Webseiten mit der linksseitigen Navigation und der Anzeige des Inhalts auf der rechten Seite des Bildschirms könnte ins Kippen geraten und sich dem freieren Layout von Zeitschriften annähern - eine Standardauflösung von mindestens 1024x768 Bildpunkten vorausgesetzt.

Bisher sind es hauptsächlich Flash-Seiten, die das übliche Webdesign aufbrechen und neue visuelle Darstellungsformen aufzeigen - mit dem Nachteil, dass sich nachträgliche Änderungen von Inhalten als recht aufwendig erweisen. Allerdings muss man sich momentan bei Macromedia keine Sorge machen: Flash 5.0 ist äußerst leistungsstark, eine vergleichbare Entwicklungsumgebung auf SVG-Basis ist noch nicht in Sicht - Adobes Debut mit LiveMotion 1.0 war eher enttäuschend.

Die entscheidende Crux an der SVG-Entwicklung sind die Browserhersteller - bei Mozilla gibt es eine eigene SVG-Seite, erste SVG-Unterstützungen gibt es schon. Wie sich Microsofts nächster Browser verhält, steht noch in den Sternen. In der Betaversion des Internet Explorer 6.0 ist noch keine Fähigkeit zur SVG-Darstellung integriert. Dass der W3C-Browser Amaya 4.0 von Haus unterstützt, ringt einem bei der aktuellen Browser-Situation ein müdes Lächeln ab. mha)