Maßnahmen zur Rettung festgefahrener IT-Projekte

IT-Projekte vor dem Scheitern bewahren

Beispiel für einen Maßnahmenplan

Im Fall des Ausbildungsinstituts wurde der Dienstleister dazu aufgefordert, innerhalb einer kurzen Frist mitzuteilen, ob und in welcher Besetzung er bereit sei, einen letzten Versuch zur außergerichtlichen Konfliktlösung zu unternehmen. In dem diesbezüglichen Schreiben waren die juristischen Problemzonen des Dienstleisters sauber herausgearbeitet. Und nach Beratung mit seinen Anwälten nahm der Auftragnehmer das Gesprächsangebot an.

Am Ende eines solchen Krisengesprächs muss ein klarer Maßnahmenplan stehen, mit dem das Projekt wieder aus der Schieflage geholt werden kann. Im geschilderten Beispiel sah dieser Plan wie folgt aus:

  • umgehender Austausch des Projektleiters durch eine Person, die die erforderliche Fach- und Sozialkompetenz besitzt;

  • gemeinsames Erarbeiten einer abschließenden Mängelliste und Spezifikation der Erfolgskriterien für die Abnahme von Arbeitspaketen;

  • Spezifikation und Zeitplan für die vom Ausbildungsinstitut zu erbringenden Mitwirkungsleistungen;

  • Erstellen und Abnahme eines neuen, verbindlichen Projektplans mit messbaren Meilensteinen einschließlich der vereinbarten Mitwirkungsleistungen;

  • Einrichten eines regelmäßigen Jour fixe, in dessen Rahmen der Projektleiter das Projektteam des Ausbildungsinstituts über den jeweiligen Stand des Vorhabens unterrichtet; dort sollten eventuelle Probleme erörtert und gelöst werden;

  • Implementierung eines Eskalationsverfahrens für den Fall, dass Projektleiter und -team nicht innerhalb bestimmter, relativ kurzer Fristen Einigung über Probleme oder Meinungsverschiedenheiten erzielen.