MP3-Hardwareplayer im Test

Yamakawa AVPhile 713

Von Yamakawa kommt ein DVD-Player, der auch MP3-CDs abspielen kann. Der Preis liegt derzeit bei 780 Mark für den AVPhile 713 mit integriertem AC3-Decoder. Den Player AVPhile 715 ohne AC3-Decoder gibt's bereits ab 499 Mark. Für die Konkurrenz wie Philips, Sony und Co heißt es da: Warm anziehen!

Der Yamakawa fällt als Erstes durch seinen üppigen Lieferumfang und die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten auf. In der Verpackung finden sich Cinch-, VHS- und SVHS-Kabel. Für die digitalen Anschlüsse liefert der Hersteller keine Kabel mit. Neben einer Fernbedienung mit Batterien ist ein deutschsprachiges Handbuch im Lieferumfang.

An der Rückseite des Players befinden sich jeweils ein VHS- und SVHS-Ausgang, erstaunlich in dieser Preisklasse. Yamakawa spendiert seinem AVPhile 713 zusätzlich noch einen digitalen optischen und Koax-Ausgang sowie zwei analoge Cinch-Ausgänge.

Yamakawa hat ein beigefarbenes DVD-ROM-Laufwerk in ihrem Player verbaut. Das ist nicht gerade schick, wohl aber billig.

Der Player spielt DVDs, Video-CDs, Super Video-CDs, Audio-CDs und MP3-CDs ab. Im DVD-Modus überzeugt er durch gute Ton- und Bildqualität. Er beherrscht AC3 (Dolby Digital 5.1), DTS (Digital Theater System) und das analoge Surround-Klangverfahren Dolby Prologic. Die Bildformat kann auf 4:3 oder 16:9 eingestellt werden, PAL und NTSC sind möglich.

Nach dem Einlegen einer MP3-CD liest der Yamakawa alle Ordner und Unterverzeichnisse mit MP3s ein. Dabei spielt es keine Rolle, ob die CD im ISO-9660 - oder Joliet-Format geschrieben wurde. Auch beim Abspielen von CD-RWs gibt es keine Schwierigkeiten. Die Steuerung durch das Menü und die Struktur der CD wird am Fernseher dargestellt. Dadurch geht die Bedienung leicht von der Hand. Einziges Problem: Der AVPhile 713 kann nur maximal zehn Zeichen darstellen. Problematisch ist dies, wenn die Lieder auf der CD alle mit dem gleichen Namen beginnen. Abhilfe schafft hier, wenn man die CD im ISO-Format Level 2 brennt. Dadurch werden bis zu 20 Zeichen angezeigt. Nero Burning ROM v4.0 von Ahead unterstützt beispielsweise dieses Dateiformat.

Sehr verwundert hat uns die provisorisch mit Isolierband abgeklemmte Erdung des Yamakawas. Dadurch werden zwar Brummschleifen im Zusammenspiel mit anderen geerdeten HiFi-Geräten vermieden. Doch die im Schaltnetzteil eingebauten Filterkondensatoren legen das Äußere des Gehäuses auf ein Potenzial von über 200 Volt, sobald an den Cinchausgängen kein geerdetes Gerät angeschlossen ist. Berührt man die Metalloberfläche des Yamakawas, spürt man ein deutliches und schmerzhaftes Kribbeln. Ist der Player mit geerdeten HiFi-Geräten verbunden, erhält er seinen Potenzialausgleich über die Cinch-Kabel - ein echter Graus für HiFi-Fans.

Schwere Probleme treten auch auf, wenn die MP3s mit einem Xing-Encoder erstellt wurden. Kratzgeräusche sind beim Abspielen zu hören. Dies betrifft folglich auch Programme, die auf eine Xing-Engine setzen wie z.B. MusicMatch Jukebox 4 und Audio Catalyst.2.1. Von diesem Fehler abgesehen, ist der Klang klar und subjektiv besser als der portabler MP3-Player. Die gewonnenen Messwerte sprechen eine ähnliche Sprache: Der Klirrfaktor mit 0,045 Prozent ist gut und der Signal-Rauschabstand mit 65,84 dB ist ausreichend. Im CD-Modus sind die Werte etwas besser. Der Signal-Rauschabstand beträgt 65,84 dB und der Klirrfaktor 0,031 Prozent. Sehr gute CD-Player haben einen Klirrfaktor von 0,002 Prozent und einen Signal-Rauschabstand von 98 dB.

Für einen DVD-Player in dieser Preisklasse bietet der Yamakawa sehr viel. Die Anschlüsse und die Ausstattung sind üppig. Bedienung und Funktionalität sind zwar nicht elegant (Stichwort: Menü am Fernseher), aber einfach und anschaulich. Auf Grund der elektrischen Sicherheitsschwächen raten wir vom Kauf des Geräts aber dringend ab.

Quickinfo:

Produkt

AVPhile 713

Anbieter:

Seditec

Medien:

DVD, VCD, SVCD, Audio-CD, MP3-CD

Preis:

780 Mark