RFID - Die technischen Grundlagen
Normen und Gremien
Für RFID-Systeme sind weltweit zahlreiche Aktivitäten im Gange, die fast so vielfältig sind wie die technischen Varianten. So beschreibt eine Vielzahl von Normen (siehe nachfolgende Tabelle) die Rahmenbedingungen bei der Nutzung von RFID. Diese sind von den weltweiten Gremien der International Organization for Standardization (ISO) ausgearbeitet worden. Darüber hinaus muss man im Zusammenhang mit RFID auch das “Netzwerk“ der EPCglobal Inc. nennen.
Standard |
Gegenstand des Standards |
Frequenzen |
---|---|---|
Auto-ID Class 0 |
Parameter für die Air Interface Communication |
860 – 930 MHz |
Auto-ID Class 1 |
Parameter für die Air Interface Communication |
860 – 930 MHz |
EPCglobal Gen 2 |
Parameter für die Air Interface Communication, Ablösung für Class 0 und 1 vorgesehen, wurde Anfang 2005 bei ISO eingereicht. |
860 – 930 MHz |
ISO 14443 |
Air Interface und Initialisierung für Identifikationskarten, Kundenkarten |
13,56 MHz |
ISO 15693 |
Regelung für eindeutige Ident-Nummern („Unique Identifier“) für Transponder beziehungsweise Tags |
13,56 MHz |
ISO 18000 |
RFID Air Interface Standard |
|
ISO 18000-1 |
Allgemeine, global geltende Parameter für Air Interfaces |
alle |
ISO 18000-2 |
Allgemeine Parameter für Air Interfaces |
125; <134 KHz |
ISO 18000-3 |
Allgemeine, global geltende Parameter für Air Interfaces, Reichweite maximal 5 m, Nachfolger der ISO 15693 |
13,56 MHz |
ISO 18000-4 |
Allgemeine, global geltende Parameter für Air Interfaces |
2,45 GHz |
ISO 18000-5 |
Annulliert |
5,8 GHz |
ISO 18000-6 |
EPCglobal Generation 2 Tags (in der Entwicklung) |
860 – 930 MHz |
EPCglobal ist aus dem Zusammenschluss der EAN International (European Article Numbering Association) und des Universal Code Council (UCC) entstanden. Die technischen Grundlagen haben sich aus dem Auto-ID Center des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston entwickelt, das zu Gunsten von EPCglobal im Jahr 2003 aufgelöst wurde. Dieses hat ein Netzwerk und eine Infrastruktur definiert und aufgebaut, die in weiten Teilen den Strukturen des Internets entsprechen, wie die folgende Tabelle zeigt:
World Wide Web |
EPCglobal-Netzwerk |
---|---|
DNS Zentrales System, das die Abfrage von Webseiten und E-Mails steuert. |
ONS Zentrales Verzeichnis der bei EPC registrierten Hersteller, das Anfragen nach Produktinformationen steuert. |
Websites Ort (Ressource), an dem sich Informationen zu einem bestimmten Thema befinden. |
EPC Information Services Ort (Ressource), an dem sich Informationen über ein Produkt befinden. |
Search Engines Instrument für das Auffinden von Webseiten |
EPC Discovery Services Instrument für das Auffinden von EPC-Informationen |
SSL Sicherheitsstandard für Webseiten |
EPC Security Services Instrument für den sicheren Zugang in Anhängigkeit von Rechten. |
Das EPC wird in Deutschland durch die Kölner GS1 Germany GmbH vertreten. EPC steht hierbei für Electronic Product Code, dessen Datenstruktur beispielhaft wie folgt aufgebaut ist:
Feldname |
Länge (Bytes) |
Kommentar |
---|---|---|
Datenkopf |
2 |
Für interne Steuerungszwecke des Netzwerks, Versionsbezeichnungen, Formatangaben |
Hersteller (EPC Manager) |
7 - 9 |
Nummer wird in Deutschland von GS1 vergeben. |
Teilenummer (Objektklasse) |
6 |
Produzent- und Teilenummer entsprechen der EAN aus dem EAN.UCC-System; pro EPC besteht eine Kapazität für 1 Million Artikel. |
Seriennummer |
9 |
Diese Nummer dient der ein-eindeutigen Bezeichnung individueller Teile; Kapazität pro Hersteller: 100 Milliarden Artikel |