RFID - Die technischen Grundlagen

Varianten von RFID-Technologien

Um bei den unzähligen Varianten von RFID-Technologien den Überblick zu behalten, sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale nachfolgend zusammengefasst und detailliert erläutert:

RFID-Technologien im Vergleich

Betriebsart:

FDX

HDX

SEQ

Datenmenge:

1 Bit (EAS)

> 1 Bit

> 1 Bit

Programmierbarkeit:

ja

nein, (ja)

nein, (ja)

Energieversorgung:

aktiv

passiv

passiv

Frequenzbereich (typisch):

< 30 MHz

< 135 KHz, 13,56 MHz

868 MHz, 915 MHz, 2,45 GHz

Reichweite:

Close Coupling

(0 bis 1 cm)

Remote Coupling

(bis 1 m)

Long Range

(1 bis 10 m)

Datenübertragung:

Backscatter

Lastmodulation

Puls-Verfahren

Kopplung:

magnetisch/induktiv

elektromagnetisch

elektrisch/kapazitiv

Betriebsart: Bei der Betriebsart sind zwei grundsätzliche Verfahren zu unterscheiden: Bei dem Voll- und dem Halbduplexverfahren (FDX beziehungsweise HDX) wird die Antwort des Transponders bei eingeschaltetem HF-Feld des Lesegeräts übertragen, während bei dem sequenziellen Verfahren (SEQ) das Feld vom Lesegerät während der Antwort vom Transponder abgeschaltet wird.

Datenmenge: Die Datenmenge kann von einem Bit bis zu mehreren KBytes reichen. Ein-Bit-Transponder werden im Einzelhandel schon seit Jahren zur elektronischen Artikelüberwachung (Electronic Article Surveillance, EAS) eingesetzt. Hierzu wird beim Verlassen des Kaufhauses lediglich das Vorhandensein eines Transponders überprüft, um nicht bezahlte Waren zu identifizieren.

Vielfalt: Transponder oder Tags gibt es abhängig vom Verwendungszweck in vielen Formen und Größen. (Quelle: Texas Instruments)
Vielfalt: Transponder oder Tags gibt es abhängig vom Verwendungszweck in vielen Formen und Größen. (Quelle: Texas Instruments)
Foto: Texas Instruments

Beschreibbarkeit: Bei sehr einfachen Systemen wird der Datensatz des Transponders schon während der Chipherstellung integriert. Dagegen werden die spezifischen Informationen programmierbarer Transponder zu einem späteren Zeitpunkt in den Speicher des „Tags“ mit einem entsprechenden Gerät geschrieben. Diese größere Flexibilität des Verfahrens geht aber meist einher mit höheren Kosten und höherem Energiebedarf. Als Speicher in RFID-Tags kommen meist EEPROM-Speicher zum Einsatz. Dieser nicht flüchtige Speicher lässt sich durch Anlegen einer elektrischen Spannung mehrmals löschen und programmieren. Mehr technische Vorteile gegenüber EEPROMs bieten FRAM-basierte Systeme. Dieser ferroelektrische Speicher kommt mit geringerem Stromverbrauch aus und kann Daten schneller speichern und lesen. Allerdings konnte sich die FRAM-Technologie bedingt durch hohe Kosten bislang nicht durchsetzen.