Workshop Asterisk: Verbindung zu ISDN

In Deutschland ist Telefonie nahezu gleichbedeutend mit ISDN. Auch Asterisk unterstützt dieses Kommunikationsvehikel - wenn auch erst nach einiger Überredung. In diesem Workshop-Teil zeigen wir Ihnen, wie Sie Asterisk und ISDN unter einen Hut bringen.

Genau genommen ist ISDN nach wie vor ein auf Deutschland beschränktes Phänomen. Da verwundert es auch nicht, dass es ausgerechnet zwei deutsche Firmen sind, die sich bei der ISDN-Unterstützung in Asterisk hervortun: Junghanns und Beronet. Beide mit Sitz in Berlin und pikanter Weise einander nicht unbedingt wohl gesonnen.

So passt es denn auch gut ins Bild, dass sie jeweils unterschiedliche Mittel wählen, um Asterisk und ISDN zusammen zu bringen. Dies gilt sowohl für die einfachen ISDN-Karten mit einem S0-Bus wie auch für die größeren Produkte, die sogar die Anbindung an einen Primärmultiplex-Anschluss erlauben.

Beronet setzt bevorzugt auf das mISDN-Modul chan_misdn, das seinerseits auf dem inzwischen im Linux-Kernel enthaltenen ISDN4Linux sowie dem extern entwickelten mISDN-Paket aufbaut. Allerdings ist für dessen Einsatz ein manuelles Übersetzen der Kernel-Module notwendig, was zeitraubend und aufwändig ist.

Wer diesen Aufwand nicht treiben will, weicht besser auf das von Junghanns favorisierte Verfahren und den zugehörigen Treiber chan_capi aus. Dieser setzt für einfache Karten auf der in SUSE Linux 10.0 enthaltenen CAPI auf - bietet aber im Gegensatz zur Beronet-Lösung keine Möglichkeit, auch einen internen S0-Bus bereit zu stellen. Für die hauseigenen Multiport-Adapter und größere Produkte bietet Junghanns einen eigenen Treiber an, Beronet unterstützt auch seine baugleichen Multiport-Produkte über den mISDN-Treiber.