Test: Was bringt AGP 8x / Pro?

Mit AGP 8x versprechen die Hersteller den Kunden erneut deutlich mehr Geschwindigkeit bei Grafikkarten. Doch Wunsch und Wirklichkeit liegen weit auseinander, AGP 8x verpufft als reiner Marketing-Gag.

Die finale AGP-3.0-Interface-Spezifikation hat Intel im September 2002 verabschiedet. Zu den gravierenden Neuerungen gegenüber AGP 4x zählt die Frequenzverdopplung auf bestimmten Leitungen von 133 auf 266 MHz. Damit erreicht man auf dem Papier eine Verdopplung der Datentransferrate der Grafikschnittstelle von 0,993 auf 1,986 GByte/s.

Diese Tatsache setzen mittlerweile viele Hersteller von Mainboards und Grafikkarten Marketing-wirksam ein. Doch in der Praxis entpuppt sich diese theoretische Verdopplung der Geschwindigkeit als Trugschluss. Denn wie schon beim Sprung von AGP 2x auf 4x bleibt heute bei AGP 8x von dem angeblichen Performance-Gewinn nur sehr wenig übrig - wie unser ausführlicher Test belegt.

Doch auch die Hersteller kennen die Problematik des ausgebliebenen Leistungssprungs. Wie in Einzelgesprächen mit den Produktmanagern Heiner Bruns von Dell, Jeff Lin von MSI und Ed Huang, Director of Workstations bei ATI, übereinstimmend klargestellt wurde, bemerkt der Verbraucher bei den aktuellen Anwendungen keine signifikanten Performance-Vorteile von AGP 8x. Erst wenn die Grafikkarte ständig und in großer Menge Informationen aus dem Arbeitsspeicher des PC anfordert, kann der Bus seine Leistung ausspielen. Von diesem Performance-Gewinn werden erst künftige 3D-Programme deutlich profitieren können.

Wegen der zunehmenden Komplexität der Grafikchips und der hohen Taktraten verbrauchen die Karten so viel Strom, dass der herkömmliche AGP-Port ihn nur noch mit Mühe decken kann. Mit der Entwicklung des AGP-Pro-Interface hat das AGP-Implementors-Forum diesen Missstand behoben.

Welche Vorteile AGP-8x und AGP-Pro heute in der Praxis bringen, lesen Sie auf den nächsten Seiten.