Pentium 4 Chipsätze im Detail

Interrupts per I/O APIC

Die Pentium-4-Chipsätze sind mit einem Input/Output Advanced Programmable Interrupt Controller, kurz I/O APIC, ausgestattet. Er erweitert die Interrupt-Behandlung in Uni- und Multiprozessorsystemen. Anders als beim Standard-Interrupt-Controller (PIC) mit seinen vier oder acht Leitungen verwendet der I/O APIC einen seriellen Bus, der aus zwei Daten- und einer Taktleitung besteht. Die Busfrequenz kann 16,6 bis 33,3 MHz betragen.

Vorteile des I/O APIC: Interrupts lassen sich ohne Bestätigung durch die CPU bearbeiten. Darüber hinaus ist die Priorität der Interrupts unabhängig von ihrer Nummer. So kann der Interrupt 10 zum Beispiel eine höhere Priorität haben als der Interrupt 3. Zusätzlich stehen 24 statt 16 Interrupts zur Verfügung.

Außerdem ist das APIC-Übertragungsprotokoll in der Lage, durch eine Arbitrationsphase mehrere APICs mit ihren eigenen Interrupt-Vektoren zu verwalten. Jeder der 24 Interrupts hat seinen eigenen Vektor, der per Software zugewiesen wird. Das minimiert die Gefahr von geteilten Interrupts.

Um den I/O APIC zu nutzen, muss das BIOS des Mainboards die Funktion im Chipsatz aktivieren. Außerdem unterstützen nur aktuelle MP-Betriebssysteme wie zum Beispiel Windows 2000, Windows XP und Linux dieses Feature.