Erste Cloud-Projekte dürfen nicht zu komplex sein

Abflug mit leichtem Gepäck

Anzeige  Cloud Computing ist wie Skifahren: Anfänger machen Fehler und sollten sich nicht gleich auf schwieriges Gelände wagen. Experten geben Tipps, wie man unfallfrei in die Wolke startet.

In der Wolke soll eine verheißungsvolle neue Welt liegen. Immer mehr Firmen steuern diese Destination jedenfalls an. Aber wie können Firmen den richtigen Kurs finden? Oder anders gefragt: Wie macht man die ersten Schritte beim Cloud Computing, und welches Projekt eignet sich als Einstieg?

Drei Problemfelder

David Linthicum, Autor für unsere amerikanische Schwesterpublikation InfoWorld, hat sich dazu Gedanken gemacht. Die Antwort auf diese Fragen hänge von einigen Voraussetzungen im eigenen Unternehmen ab. Dabei gehe es etwa um systemische Probleme, die Firmen womöglich mit Daten, Prozessen oder kompletten Anwendungen hätten. Ein gewichtiger Faktor sei zudem der Wert, den man bestimmten Systemen zumesse. Außerdem seien Punkte wie Security, Compliance und Governance zu berücksichtigen. Drei Punkte gehörten deshalb nach Einschätzung des Experten unbedingt in einen Leitfaden für die Cloud-Migration:

1. Geringe Visibilität: Bei der ersten Cloud-Migration sollten ein System oder eine Datensammlung ausgewählt werden, die im Unternehmen eine geringe Visibilität haben. „Es sollte ein System ausgesucht werden, das nicht das ganze Business versenkt, wenn es für kurze Zeiträume nicht zur Verfügung steht", so Linthicum. Als Beispiel nennt er Factory Maintenance Data Management. Unternehmen sollten sich laut Linthicum vergegenwärtigen, dass viele Fehler bei einer ersten Cloud-Migration eines solchen Systems unvermeidlich seien. Deshalb gelte es dafür zu sorgen, dass diese Fehler möglichst geringe Auswirkungen haben.

2. Geringe Sicherheitsanforderungen: Die ausgewählten Daten sollten mitkeinen oder nur wenigen Compliance-Fragen behaftet sein. Zudem sollten die Security-Modelle möglichst einfach gestrickt sein. „Das bedeutet nicht, dass Cloud Computing unsicher ist", so Linthicum. Aber wenn man mit einem Low-Security-Projekt starte, müsse man schlechterdings auf weniger Dinge achten.

3. Geringe Komplexität: Schiefgehen Cloud-Migrationen normalerweise nicht aus Gründen, die in der Wolke liegen. Stattdessen scheitert es laut Autor oft an den zu migrierenden Systemen. Häufig seien diese zu groß oder zu komplex. Bei der Platzierung von Systemen in der Public Cloud seien nämlich Änderungen nötig: umso mehr, je größer die Komplexität – und das steigere das Risiko für Fehler und ein ultimatives Scheitern. „Wer klein anfängt, reduziert die Fehleranfälligkeit in der Startphase", so Linthicum. Daraus resultiere eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit.