OMV

So richten Sie Ihr NAS gratis mit Open Media Vault ein

Open Media Vault (OMV) ist ein relativ junges Spezialsystem auf Debian-Basis, das den typischen Funktionsumfang von NAS-Geräten bereitstellt. Der Beitrag erläutert die Einrichtung von OMV und seine Berechtigung neben dem bekannteren NAS4Free (und Free NAS).

Im Prinzip kann jedes Linux-System die Rolle eines Daten-Servers übernehmen. Spezialisierte NAS-Systeme haben nur den Vorteil, dass sie bereits ab Installation die maßgeblichen Dienste mitbringen und – fast genauso wichtig – alles weglassen, was ein Netzwerkspeicher nicht benötigt. Neben den eigentlichen Netzwerkfunktionen wie Samba, FTP, SSH oder Rsync ist auch immer ein Apache- oder wie im Falle von OMV ein Nginx-Server dabei, der die Konfigurationsoberfläche anbietet: Denn ein NAS wird normalerweise nicht am Gerät selbst verwaltet, sondern über den Browser eines beliebigen anderen Netzwerk- PCs. Als kostenlose NAS-Systeme haben sich über Jahre die BSD-basierten Projekte FreeNAS und NAS4Free angeboten.

Wir zeigen, wo die Unterschiede zwischen OpenMediaVault und klassischer NAS-Software wie NAS4Free liegen.
Wir zeigen, wo die Unterschiede zwischen OpenMediaVault und klassischer NAS-Software wie NAS4Free liegen.

Nachdem sich Free NAS mit erheblichen Speicheranforderungen in die Profinische verabschiedet hat, verbleiben als Systeme fürs Recyceln ausgedienter Netbooks oder für kleine Ein-Platinen-Rechner NAS4Free und eben Open Media Vault. Einen Vorteil bringt OMV dabei schon allein dadurch mit, dass es auf Debian 7 Wheezy basiert und somit eine für jeden Ubuntu/Mint-Nutzer vertraute Umgebung anbietet. Dieser Beitrag zeigt die Installation und Administration.

Open Media Vault: Voraussetzungen und Vorbereitungen

Das Standard-OMV läuft auf 32-Bit und 64-Bit-x86-Hardware mit einem GB RAM. Zudem gibt es von den Entwicklern Images für die Platinenrechner Raspberry Pi und Odroid C1. Für Banana Pi bietet der Platinenhersteller Lemaker ein Image an. Das Gerät benötigt mindestens zwei Datenträger: eine interne oder externe Festplatte für die Daten und einen kleinen Datenträger für das System selbst. Für letzteres ist ein USB-Stick oder eine SD-Karte mit zwei oder vier GB ideal, weil das System nach der Installation nur knapp ein GB belegt. Die Partitionierung nur eines Datenträgers nützt nichts, da OMV immer ein ganzes Device übernimmt.

Bei der Installation werden auf dem Ziellaufwerk alle Partitionen und Daten gelöscht. Die Projektentwickler empfehlen, vor der Installation einfach alle Medien außer dem Zielmedium vom Rechner zu trennen (was bei einer internen Festplatte allerdings mühsam ist). Das Ethernet-Kabel sollte bereits vor der Installation angeschlossen sein, weil das Setup sich Updates besorgen will und dann auch die Webadministration sofort funktioniert.

Images für beliebte Platinen-Rechner: Derzeit gibt es Systeme für Raspberry Pi, Odroid C1 und Banana Pi (im Bild). Das Standard-OMV arbeitet unter x86-PCs mit 32 oder 64 Bit.
Images für beliebte Platinen-Rechner: Derzeit gibt es Systeme für Raspberry Pi, Odroid C1 und Banana Pi (im Bild). Das Standard-OMV arbeitet unter x86-PCs mit 32 oder 64 Bit.

Laden Sie das Image herunter, und kopieren Sie es je nach Bedarf auf CD/DVD, USB oder SD-Karte. Zum bootfähigen Brennen auf CD/DVD eignet sich Brasero unter Linux und Imgburn unter Windows. Zum Schreiben auf USB oder SD verwenden Sie Brasero unter Linux und Unetbootin unter Windows. Unter Linux haben Sie außerdem noch die Alternative dd im Terminal. Danach booten Sie Ihren künftigen NAS-Server von dem eben erstellen Datenträger. Eventuell müssen Sie dazu erst die Bootreihenfolge im Bios anpassen.