MySQL-Server als zentrale Komponente

SSDs beschleunigen Lufthansa Worldshop

Für ihren vielbesuchten Webshop setzt die Lufthansa Worldshop GmbH auf Open-Source-Software und Server mit schnellen SSDs statt Festplatten.

Rund 20.000 Besucher am Tag, zwischen 200.000 und 300.000 Pageimpressions und dazu ein komplexes gemischtes Zahlungssystem (Meilen und Cash) machen den fünfsprachigen Webshop www.worldshop.eu technisch anspruchsvoll. Um die Zugriffe auf die dem Webshop zugrunde liegende MySQL-Datenbank so schnell wie möglich zu machen, schlug der beauftragte RZ-Dienstleister Noris Network eine besondere Ausstattung der beiden Datenbankserver vor: Statt normaler Festplatten tun hier Solid-State-Disks (SSD) lautlos ihren Dienst. SSDs sind Flashspeicher und, da sie keine beweglichen Teile haben, tendeziell ausfallsicherer als herkömmliche magnetische Speicher. Sie verbrauchen weniger Strom und benötigen auch weniger Kühlung.

Doch der entscheidende Vorteil im Datenbankeinsatz liegt woanders: SSDs haben praktisch keine Latenz und sind Festplatten im Lesezugriff überlegen. Während der Zugriff auf eine Server-Festplatte zwischen 5 und 10 ms braucht und etwa 30 bis 50 MB pro Sekunde gelesen werden können, dauert der Zugriff auf eine SSD nur zirka 0,2 bis 0,1 ms und es können derzeit bis zu 350 MB pro Sekunde gelesen werden. „Wir haben für die 23 GB große Datenbank Server mit 100 GB SSD ausgestattet, um hohe Reserven hinsichtlich Platz und Geschwindigkeit zu erreichen“, erklärt Peter Bitterlich, Key-Account Manager bei Noris Network AG.

Dedizierte Linux-Server und virtuelle Entwicklungsumgebung

Das technische Setup für den Webshop sieht wie folgt aus: Sechs dedizierte Linux-Server in zwei Linien werden mit Hilfe des Shared Load Balancer des Rechenzentrums hochverfügbar betrieben. Die Linien bestehen jeweils aus einem Apache Webserver, einem Server mit Apache Tomcat und der E-Commerce-Software Hybris und dem MySQL-Datenbank-Server in Master-Slave-Setup. Dieser Produktionsumgebung, die von einer virtuellen Firewall-Instanz des Shared Firewall Cluster geschützt wird, stellte der RZ-Dienstleister noch einmal dieselbe Konstellation als virtualisierte Server gegenüber. Damit sollte eine Qualitätssicherungsumgebung entstehen, in der Neuentwicklungen getestet werden und die als Staging-Area für die Datenbank dient.

Aktives Monitoring

Die Lufthansa-Verantwortlichen heben bei der Installation insbesondere das aktive Monitoring hervor. Kurz nach Inbetriebnahme des hochverfügbaren Webshops etwa konnte das IT-Team von der genauen Überwachung des Betriebs durch den Dienstleister profitieren. Dieser wiesen auf einen bisher unbemerkten Performance-Engpass hin, der bei der nächsten Promotion-Aktion für Probleme gesorgt hätte: Bei der Migration der Datenbank von Windows auf Linux waren Einstellungen übernommen worden, die in der neuen Umgebung sinnlos waren, die aber die Anzahl der gleichzeitigen Sessions limitiert hätten. Generell beschränkt sich das aktive Monitoring beim Betrieb von Systemen wie Webshops nicht nur auf die Grundfunktionen der Infrastruktur wie Stromversorgung, Kühlung und Sicherheit, sondern geht auch in die Applikationen hinein. Für Anwenderunternehmen kann das die Betriebssicherheit ihrer gesamten IT-Umgebung erhöhen.