Top-Transferraten durch vier Controller

SSD als PCIe-Karte - OCZ RevoDrive X2 im Test

OCZ preist mit dem RevoDrive X2 eine Solid State Disk mit vier SandForce-Controllern an. Um die hohe Performance nutzen zu können, ist die bootfähige SSD als PCI-Express-x4-Karte ausgeführt. Ob gegenüber dem RevoDrive mit zwei Controllern die Performance entsprechend steigt, zeigt unser Test.

Produktdaten: Die RevoDrive-Serie von OCZ wird mit PCI-Express-x4-Karten realisiert. Durch die hohen avisierten Transferraten von bis zu 740 MByte/s reicht die SATA-II-Schnittstelle mit theoretischen 300 MByte/s (in der Praxis zirka 270 MByte/s) bei weitem nicht aus. Selbst SATA III mit theoretischen 600 MByte/s wirkt für das RevoDrive und vor allem das RevoDrive X2 schon bremsend.

Das RevoDrive X2 basiert auf dem "normalen" RevoDrive - hier sitzen zwei SandForce-1200-Controller auf der PCI-Express-Karte. Beide Controller werden über einen Silicon Image Sil3124 RAID-Chip angesteuert. Beim RevoDrive X2 setzt OCZ noch eine Zusatzplatine mit zwei weiteren SF-1200-Controllern und den entsprechenden Speicherbausteinen auf die Karte. Der Silicon-Image-Chip steuert entsprechend nun alle vier SandForce-Controller im RAID-Verfahren an.

Per Werkseinstellung arbeiten die vier SandForce-Controller auf dem RevoDrive X2 für eine maximale Performance im schnellen RAID-0-Verfahren. Optional lässt beim Booten über das eigene BIOS der SSD-Karte auch für erhöhte Datensicherheit das RAID-10-Verfahren auswählen. Hier arbeiten jeweils die beiden SF-1200-Controller auf der Haupt- und Zusatzplatine im schnellen RAID-0-Verfahren - diese beiden Stripesets sind dann untereinander gespiegelt. Wer will, kann auch zwei einzelne RAID-1-Volumes kreieren. Alternativ bietet das BIOS noch das RAID-5-Verfahren mit den vier SF-1200 an. Die zur Verfügung stehende Kapazität reduziert sich dann natürlich entsprechend.

Das RevoDrive X2 wird vom System wie die "normale" Version als SCSI-Karte gehandhabt. Entsprechend lässt sich vom RevoDrive X2 auch direkt booten. Bei der Installation von Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 auf dem RevoDrive muss nur der entsprechende Treiber eingebunden werden.

OCZ verbaut auf der getesteten 240-GByte-Version des RevoDrive X2 (OCZSSDPX-1RVDX0240) 34-nm-MLC-NANDs vom Typ Intel 29F32G08AAMDB. Insgesamt 64 dieser Chips sind auf der Haupt- und Zusatzplatine verbaut. Die MTBF für das RevoDrive X2 hat OCZ mit 2.000.000 Stunden spezifiziert - ein üblicher Wert bei SSDs.

Normalerweise unterstützen die SandForce-Controller den TRIM-Befehl. Das speziell für SSDs entwickelte ATA-Kommando ändert die Löschstrategie und beschleunigt so Schreibzugriffe. Das RevoDrive bietet allerdings keinen TRIM-Support. Schuld daran ist der RAID-Controller auf der Karte, der die TRIM-Kommandos nicht an die SandForce-Controller weitergibt. OCZ betont allerdings, dass die SSD auch ohne TRIM-Support Algorithmen verwendet, um im Laufe der Zeit sinkende Schreibraten zu verhindern.

Die von TecChannel getestete 240-GByte-Version des RevoDrives X2 kostet bei typischen Online-Händlern zirka 550 Euro. Für das "normale" RevoDrive mit 240 GByte Kapazität sind ungefähr 450 Euro fällig. Eine ebenfalls SandForce-1200-basierende 2,5-Zoll-SSD OCZ Vertex 2 oder Corsair Force F240 mit jeweils 240 GByte Kapazität sind für zirka 410 Euro erhältlich (Stand Preise: 02.12.10).

OCZ bietet das RevoDrive X2 in sieben Varianten mit Kapazitäten von 100 GByte (zirka 380 Euro) bis hin zu 960 GByte (zirka 2900 Euro) an.