Einsatzzweck und Anbieter

Ratgeber: Datensicherung mit Unified Storage

NAS oder SAN? In manchen Fällen lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, denn es gibt Umgebungen, die sowohl blockbasierten als auch File-fähigen Datentransfer benötigen. Für diese bieten sich so genannte Unified-Storage-Systeme an, die beide Welten vereinen.

Als Unified Storage werden Speichersysteme bezeichnet, welche Daten sowohl im Datei- als auch im Blockformat speichern können und diese über unterschiedliche Kanäle und Protokolle an die Rechner ankoppeln. Das Unified Storage System regelt den Zugriff auf die im angeschlossenen Array gespeicherten Daten über importierte oder eigene Sicherheitsregeln und bietet in der Regel Anschlüsse für blockbasierte Protokolle über Fibre Channel, iSCSI oder FCoE und Dateidienste über NAS-Protokolle wie CIFS oder NFS.

Unified Storage Systeme speichern gleichzeitig im Block- und Dateiformat. Bei den meisten Lösungen wird dies über eine Plattform für Network Attached Storage (NAS) implementiert, welcher die Möglichkeit zu Block-Speicheroperationen hinzugefügt sind. Typische Anbieter großer Unified Storage Systeme sind NetApp, EMC, Pillar (Oracle) oder DotHill. All diese Lösungen beruhen auf proprietären Eigenentwicklungen. Unified Storage Systeme für private oder kleinere professionelle Anwendungsbereiche beruhen größtenteils auf Linux- oder Windows-Storage-Server-Plattformen.

Vor- und Nachteile von Unified Storage

Als Hauptvorteil von Unified Storage Systemen führen die Hersteller die Vereinigung aller Speicheraufgaben in einer Plattform an. Damit müssen nicht mehr einzelne Arrays für Block- und Dateidienste sowie für die Unterstützung verschiedener Protokolle eingesetzt werden. Dies senkt die Anzahl der eingesetzten Systeme, spart Platz im Rechenzentrum und dadurch Energie sowie Aufwände für die Kühlung. Auch die Verwaltung wird vereinfacht, der Bedarf für Schulungen und die Zahlungen für die Wartung reduziert.

Die tatsächlichen Einsparungen variieren jedoch stark mit den durch die Systeme angebotenen Funktionalitäten. Daneben ist die Einzelleistung der Arrays für Datei- und Blockdienste nicht mehr eindeutig trennbar, die Feinabstimmung der Systeme für die einzelnen Bereiche fällt daher deutlich schwerer. Aus diesem Grund eignen sich Unified Storage Systeme nicht für den Einsatz im Hochleistungsbereich oder im unternehmenskritischen Umfeld.