"Cloud Storage Nearline"

Googles Preis ist heiß für Cold Storage

Google kündigt heute den Start seines neuen Speicherdienstes" Cloud Storage Nearline" an.

Mit Cloud Storage Nearline sollen Kunden der Google Cloud Platform große Datenmengen zu günstigen Preisen in der Cloud speichern und trotzdem binnen Sekunden wieder darauf zugreifen können. Für ruhende Daten kostet der neue Service 1 US-Cent pro Gigabyte. Das ist der gleiche Preis wie beim AWS-Angebot Amazon Glacier - nur dass dort der Restore bis zum ersten Byte drei bis fünf Stunden dauert.

Google verspricht eine Daten-Durability von "Eleven Nines" (99,999999999 Prozent) und speichert die Daten in Cloud Storage Nearline dazu einem Blogpost zufolge redundant an mehreren physikalischen Orten. Der Zugriff erfolge abgesichert über OAuth und biete granulare Access Controls, heißt es weiter. Der neue Service ist demnach außerdem voll integriert mit Googles übrigen Cloud-Speicherdiensten.

Anders als bei Amazon S3/Glacier lasse sich Cloud Storage Nearline über das gleiche API (Application Programming Interface) verwalten wie die anderen Google-Cloud-Speicher, sagte Jens Bussmann, Cloud Platform Lead DACH & CEE, gegenüber der COMPUTERWOCHE - so lasse sich durch simple Parametrisierung eine Tiered Data Storage realisieren. Als mögliche Use Cases für den neuen Nearline-Service nannte Bussmann Webfirmen wie Fotodienste, die auch seltener angefragte Long-Tail-Inhalte in der Monetarisierung halten möchten, aber auch Unternehmen, die bei Disaster Recovery nicht stundenlang auf das Wiederherstellen wichtiger Daten warten können.

Google startet Cloud Storage Nearline in typischer Manier des Internetkonzerns zunächst als Beta in allen Cloud-Platform-Regionen (die General Availability mit entsprechenden SLAs dürfte in einigen Monaten folgen). Zum Start sind die vier strategischen Partner Veritas/Symantec mit der Backup-Software "Netbackup", Netapp mit der vorgeschalteten Optimierungs-Appliance "Steelstore", Iron Mountain mit einem Offline-Ingestion-Service (= Festplatten einschicken statt Daten hochladen, der Dienstleiter macht den Rest) sowie Geminare für Disaster-Recovery-as-a-Service (DRaaS) auf Basis der Google Compute Engine mit im Boot; weitere sollen in Kürze dazukommen. (mje)