Langzeitarchivierung

Rasante Entwicklung gefährdet digitale Daten

Weil Datenträger wie CD, DVD oder Stick nicht für eine Langzeitarchivierung geeignet sind, droht Datenverlust in großem Stil. Davor warnt die Universität der Bundeswehr München.

Der Informatik-Professor Uwe Borghoff von der Universität der Bundeswehr München weist darauf hin, dass sich Formate und Programme einfach sehr schnell verändern. Damit könnte die rasante technische Entwicklung in den letzten Jahren der Gesellschaft und dem Wissenstransfer zum Verhängnis werden.

So sind heute kaum noch Abspielgeräte für 5,25- oder 8-Zoll-Disketten zu finden. Noch größer sind Vielfalt und Wandel bei der Software. Im Laufe der Jahre entstanden tausende unterschiedliche Editoren für digitale Dokumente, die meisten von ihnen mit jeweils eigenen Datenformaten.

Noch dramatischer als bei Privatpersonen sei der drohende Datenverlust bei Unternehmen, Bibliotheken und Archiven. „Dort haben wir es mit riesigen Datenmengen zu tun, die über lange Zeiträume lesbar sein müssen. So wie wir heute wollen auch künftige Generationen auf die Informationen zugreifen“, so Borghoff.

Borghoff sieht zwei Lösungen für dieses Problem. Die aufwändigere sei, wenn der Nutzer die Daten immer wieder in die aktuelle Umgebung und in neue Systeme überführt (Migration). Nachteil ist dabei, dass die bei der Migration notwendigen Anpassungen zu sukzessiven Verfälschungen der Dateien führen können. Das regelmäßige Überspielen, am besten in redundante Datenbanksysteme, ist hierbei auf alle Fälle notwendig.

Die zweite, noch wenig populäre Variante erhält die Originaldateien mit einer präzisen Datenbeschreibung. Zukünftige Generationen können dann per Simulation der alten Rechnerumgebung (Emulation) wieder verlustfrei auf die Daten zugreifen. (dsc)

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