Heim-Server

NAS-Kaufberatung: Die besten Netzwerkspeicher

Wer sich einen Netzwerkspeicher (NAS) zulegen will, wünscht sich eine zentrale Datenstation, die schnell arbeitet, flexibel ansteuerbar und einfach zu bedienen ist. Der Kaufratgeber beschreibt, was bei NAS-Systemen zu beachten ist.

Cloud-Dienste wie Dropbox oder Onedrive sind praktisch, um Dokumente und Fotos von jedem Rechner oder Mobilgerät griffbereit zu haben. Für sensible Daten wie Steuerunterlagen taugen sie nicht, da ihre Server im Ausland stehen und damit einem weicheren Datenschutz als hierzulande unterliegen. Wer die Hand auf seine Daten halten will, baut sich eine persönliche Cloud mit einem Netzwerkspeicher – auch NAS (Network Attached Storage) genannt. Er bietet inzwischen dieselben flexiblen Zugriffsmöglichkeiten wie die öffentliche Cloud, steht aber in den eigenen vier Wänden oder im Büro. Das NAS ist ein kleiner Server mit eigenem Prozessor, Arbeitsspeicher und Betriebssystem, das meist auf Linux basiert. Bei der Antwort auf die Frage, wie viel NAS Sie für Ihre Zwecke brauchen, unterstützt Sie dieser Kaufratgeber. Eine aktuelle Übersicht, welche Modelle derzeit zu bekommen sind, haben wir in drei Tabellen aufgeteilt – unterschieden nach Geräten mit einem, zwei und vier Einschubschächten.


Für den Einstieg: NAS-Systeme mit einem Plattenschacht

Netzwerkfestplatten gibt es in verschiedenen Ausführungen: Den Einstieg in die NAS-Welt markieren Geräte mit einem Einschub. Sie sind oft als Komplettlösung gedacht – also bereits mit einer Festplatte bestückt, die sich in manchen Fällen nicht austauschen lässt. Sie entscheiden beim Kauf, wie hoch deren Kapazität sein soll. Bei den fertigen Systemen liegt der maximal erhältliche Speicherplatz derzeit bei 6 TB, so etwa bei der WD My Cloud. Wem eine geringere Kapazität ausreicht, kann zwischen 2, 3, 4 und 5 TB wählen. Die Komplettvarianten starten bei rund 140 Euro (UVP, unverbindlicher Verkaufspreis) und bringen 2 TB Festplattenkapazität mit.

Wollen Sie eine selbst ausgewählte Festplatte in das Einschacht-NAS einsetzen, greifen Sie zum Leergehäuse. Hier ist die Auswahl etwas geringer als bei den bestückten Netzwerkspeichern. Allerdings lassen sich etwa bei den Qnap-Modellen TS-112P oder TS-131 auch Festplatten mit größerer Kapazität, hier bis maximal 8 TB, nutzen. Preislich kommen Sie mit einem Leergehäuse günstiger weg als mit einem fertig bestückten System, sofern Sie eine bereits vorhandene Platte einbauen. Sonst müssen Sie die Kosten für die Festplatte extra dazurechnen. Sie liegen bei einer Platte mit 1 TB Kapazität derzeit etwa bei 50 Euro. Grundsätzlich lassen sich in die Leergehäuse 3,5-Zoll-Platten einsetzen. Checken Sie vorher ab, ob das Plattenmodell auch auf der Kompatibilitätsliste des NAS-Systems genannt ist. Das erspart Ihnen später Ärger. 2,5-Zoll-Platten oder Solid-State-Drives sind eher selten kompatibel. In erster Linie sind Einschacht-NAS für Platten mit 3,5-Zoll-Formfaktor vorgesehen.

Buchstabenfolge: Nur am Zusatz „play“ der Synology DS216 erkennen Sie, dass dieses NAS-Modell im Gegensatz zurm Rest der Reihe mit 4K umgehen kann.
Buchstabenfolge: Nur am Zusatz „play“ der Synology DS216 erkennen Sie, dass dieses NAS-Modell im Gegensatz zurm Rest der Reihe mit 4K umgehen kann.
Foto: Synology

Einstiegs-Netzwerkspeicher sind als persönliche Cloud-Lösung gedacht. Dabei dienen sie als reine Datenzentrale, auf die Sie von außen zugreifen, um Filme, Bilder oder Dokumente von überall aus zu erreichen. Raid-Modi, die bei mehreren Festplatten für Tempogewinn oder Ausfallsicherheit sorgen, entfallen hier. Dafür verbinden sie die öffentliche Cloud mit der eigenen zu Hause, wenn Sie das wollen. Denn Inhalte, die auf Wolkendiensten wie Dropbox, Google Drive oder Amazon S3 liegen, lassen sich mit dem heimischen NAS synchronisieren. Für alle Rechner im Heimnetz dienen die kleinen NAS-Systeme als Backup-Station.

Um die Inhalte der Netzwerkfestplatte mit einem Backup zu sichern, bringen die Geräte zusätzliche Schnittstellen mit. Dabei ist USB 2.0 der Anschluss mit der größten Verbreitung. Teilweise sind auch noch E-SATA-Ports am Gehäuse vorhanden, etwa bei den schon erwähnten Qnap-Modellen. Perspektivisch wird dieser Anschluss jedoch von USB 3.0 ersetzt, wie die Qnap-Modelle erneut zeigen. Eine Ausnahme in puncto externe Schnittstellen ist die Lacie Cloud Box – sie bietet nur den Netzwerkanschluss. Insgesamt haben sich die Einschacht-NAS inzwischen zu einer runden NAS-Lösung gemausert, wenn Raid-Modi für Sie keine Rolle spielen.

NAS im Überblick: Systeme mit 1 Schacht

Produkt

Buffalo Linkstation LS-210D

Lacie Cloud Box

Qnap TS-112P

Qnap TS-131

Seagate Personal Cloud

Prozessor (Takt)

Marvell (800 MHz)

k. A. (1 GHz)

Marvell (1,6 GHz)

Dual Core Arm v7 Cortex A9 (1,2 Hz)

Marvell (1 GHz)

Arbeitsspeicher

256 MB

k. A.

512 MB

512 MB

512 MB

Anzahl der Platten (max.)

1

1

1

1

1

Platten im Lieferumfang

1

1

0

0

1

Maximal mögliche Plattenkapazität

4 TB (Varianten 2, 3 TB)

4 TB (Varianten 2, 3 TB)

8 TB

8 TB

5 TB (Varianten 3, 4 TB)

Dateisystem

XFS

k. A.

EXT4

EXT4

EXT4

Dashboard

NAS Navigator

Cloudbox Dashboard

QTS

QTS

Seagate

USB 2.0 / USB 3.0 / E-SATA / Netzwerk

ja / nein / nein / ja

nein / nein / nein / ja

ja / ja / ja / ja

nein / ja / ja / ja

ja / ja / nein / ja

Mögliche Plattentypen (3,5 Zoll / 2,5 Zoll / SSD)

ja / nein / nein

ja / nein / nein

ja / nein / nein

ja / ja / ja

ja / nein / nein

Raid-Modi

Plattenwechsel im Betrieb

nein

nein

nein

nein

nein

Garantiedauer

24 Monate

24 Monate

24 Monate

24 Monate

24 Monate

Preis (UVP des Herstellers)

179 bis 209 Euro

138 bis 208 Euro

106 Euro

161 Euro

190 bis 270 Euro?