SSD & HDD

Raid-System: Festplatten für mehr Tempo verbinden

Einen schnellen und sicheren Festplattenverbund gibt es so günstig wie nie: Ein Gigabyte Plattenplatz kostet keine drei Cent – und einen Raid-Controller haben die meisten Hauptplatinen schon an Bord.

Viele Hauptplatinen besitzen heutzutage einen integrierten Raid-Controller. Raid steht für „Redundant Array of Independent Disks“ und bezeichnet einen Verbund aus mehreren Festplatten, die zusammenarbeiten. Hat Ihr Mainboard keinen Onboard-Controller, können Sie ihn sehr kostengünstig nachrüsten. Eine PCI-Express-Karte zum Anschluss von bis zu vier SATA-Laufwerken bekommen Sie schon für rund 20 Euro. Die Festplatten selber sind preiswert wie nie. In der 2,5-Zoll-Klasse gibt‘s das Gigabyte schon ab 4 Cent und im 3,5-Zoll-Bereich bereits zu Tiefstpreisen ab 2,5 Cent. Wollen Sie Solid State Drives im Raid betreiben, lesen Sie zuerst den Absatz „SSDs im Raid: Nur als Komplettlösung sinnvoll“ am Ende des Artikels.

So arbeiten die wichtigsten Raid-Modi

In der Regel unterstützen die Onboard-Controller die gängigsten Raid-Modi, die entweder mehr Tempo (Raid 0), mehr Datensicherheit (Raid 1) oder eine Kombination aus beiden Eigenschaften (Raid 5 oder Raid 10) erlauben. Für die ersten beiden Modi benötigen Sie mindestens zwei baugleiche Festplatten, Raid 5 setzt drei und Raid 10 mindestens vier Laufwerke voraus.

Im Folgenden stellen wir diese vier Modi vor (siehe die Abbildungen unten) und erklären Vor-und Nachteile.

Mit Raid 0 gibt’s mehr Tempo, während Raid 1 im Dienste der Datensicherheit steht. Mit Hilfe der Modi Raid 5 und Raid 10 kombinieren Sie beide Eigenschaften.
Mit Raid 0 gibt’s mehr Tempo, während Raid 1 im Dienste der Datensicherheit steht. Mit Hilfe der Modi Raid 5 und Raid 10 kombinieren Sie beide Eigenschaften.

Raid 0 beschleunigt den Datentransfer, da der Raid-Controller hier zwei oder mehr gleich große Festplatten zu einem logischen Laufwerk vereint. Auf dieses gemeinsame Laufwerk verteilt der Controller die Daten dann gleichmäßig in aufeinander folgenden Blöcken (in der Abbildung A1 bis A8) auf alle Laufwerke. Im Idealfall addieren sich im Raid 0 die Datenraten der angeschlossenen Festplatten; in der Praxis beträgt der Tempozuwachs 60 bis 90 Prozent. Der große Nachteil von Raid 0: Fällt nur eine einzige Platte im Verbund aus, sind alle Daten des Festplattenverbundes verloren.

Raid 1 steht ausschließlich im Dienste der Datensicherheit. Hier schreibt der Raid-Controller die Daten simultan auf zwei Platten, so dass beim Ausfall einer Platte jederzeit eine 1:1-Kopie Ihrer Daten auf der zweiten Platte zur Verfügung stehen. Der Nachteil von Raid 1: Von der Gesamtkapazität der beiden Laufwerke stehen nur 50 Prozent für Ihre Daten zur Verfügung.

Raid 5 setzt mindestens drei Laufwerke voraus und ist eine Kombination aus viel Tempo und etwas Sicherheit. Wie bei Raid 0 verteilt der Controller die Daten blockweise auf alle angeschlossenen Laufwerke des Verbundes, in der Abbildung sind das die Bereiche A1 bis A3, B1 bis B3 und so weiter. Gleichzeitig sind auf jeder Platte alle notwenigen Informationen zur Wiederherstellung der Daten (Paritätsdaten) eines anderen Laufwerks gespeichert, in der Abbildung als „Ap“ bis „Dp“ bezeichnet. Der Nachteil: Es darf nur eines der Laufwerke ausfallen – die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist aber schon recht gering.

Raid 10 ist eine Kombination von Raid 1 sowie Raid 0 und verbindet die Vorteile beider Verfahren, nämlich mehr Tempo und eine sehr hohe Sicherheit, setzt aber mindestens vier Laufwerke voraus – ist also mit höheren Kosten verbunden. Raid 10 besteht aus zwei Sets von Festplatten, die jeweils im Raid-1-Modus arbeiten. Diese beiden Festplattenverbunde sind dann noch zusätzlich als Raid 0 zusammengefasst. Raid 10 ist sehr sicher, da in jedem Set eine Platte ausfallen kann, ohne dass Daten verloren gehen. Der Nachteil: Wie bei Raid 1 stehen von der Gesamtkapazität aller angeschlossenen Laufwerke nur 50 Prozent für die Datenspeicherung zur Verfügung.