Speichersysteme, Archivierungsdauer, Organisation
Ratgeber Langzeitarchivierung: Dateiformate und Speichermedien
Verfügbarkeit von Datenträgern und Laufwerken berücksichtigen
Wenn Daten zehn Jahre oder länger aufbewahrt werden sollen, spielen die Archivierungsmedien und die entsprechenden Schreib-/Lesesysteme eine zentrale Rolle.
Eines der größten Probleme ist, dass zu wenige gesicherte Daten über die Haltbarkeit von Speichermedien wie Magnetbänder, Festplatten, DVDs oder Flash-Speicher verfügbar sind. Bei optischen Medien gilt eine Lebensdauer von 10 bis 30 Jahren als realistisch, bei Festplatten sind es etwa fünf Jahre. Magnetbänder können 30 Jahre oder mehr überstehen.
Anwender sind allerdings gut beraten, wichtige Daten rechtzeitig auf neue Medien umzukopieren. Als Faustregel gilt, dass dies bei optischen Medien und Bändern alle fünf Jahre erfolgen sollte. Flash-Speicher wie Solid State Drives werden derzeit so gut wie gar nicht als Archivierungsmedien eingesetzt. Dazu sind sie schlichtweg zu teuer.
Anforderung |
Festplatte |
Tape |
Optische Medien |
Für häufige Zugriffe ausgelegt |
ja |
nein |
nein |
Kurze Zugriffszeiten |
ja |
nein |
je nach Medium |
Kurze Archivierungsdauer (< 1 Jahr) |
ja |
ja |
ja |
Mittlere Archivierungsdauer (< 10 Jahre) |
nein |
ja |
ja |
Lange Archivierungsdauer (10 - 20 Jahre) |
nein |
ja |
ja |
Auslagerung des Mediums möglich |
nein |
ja |
ja |
Daten nicht veränderbar |
nein |
mit WORM-Tape |
mit WORM-Disk |
Zu berücksichtigen ist zudem, wie lange die Hard- und Software zur Verfügung steht, mit der sich archivierte Daten auslesen lassen. Zwei Beispiele: Die US-Weltraumbehörde NASA kann nicht mehr auf Magnetbänder mit Daten der Mars-Sonden Pioneer und Viking zugreifen, weil die entsprechenden Bandlaufwerke vom Markt verschwunden sind. Ein vergleichbares Problem ist bei Archivdaten der ehemaligen DDR aufgetreten.