Speichersysteme, Archivierungsdauer, Organisation

Ratgeber Langzeitarchivierung: Dateiformate und Speichermedien

Verfügbarkeit von Datenträgern und Laufwerken berücksichtigen

Wenn Daten zehn Jahre oder länger aufbewahrt werden sollen, spielen die Archivierungsmedien und die entsprechenden Schreib-/Lesesysteme eine zentrale Rolle.

Speichermedien: Bezogen auf die gespeicherten Datenmengen dominieren im Bereich Archivierung laut der Marktforschungsgesellschaft ESG weltweit drei Speichermedien: externe und interne Festplatten sowie Tapes. Cloud-basierte Archivierungsangebote gewinnen jedoch Boden.
Speichermedien: Bezogen auf die gespeicherten Datenmengen dominieren im Bereich Archivierung laut der Marktforschungsgesellschaft ESG weltweit drei Speichermedien: externe und interne Festplatten sowie Tapes. Cloud-basierte Archivierungsangebote gewinnen jedoch Boden.
Foto: ESG

Eines der größten Probleme ist, dass zu wenige gesicherte Daten über die Haltbarkeit von Speichermedien wie Magnetbänder, Festplatten, DVDs oder Flash-Speicher verfügbar sind. Bei optischen Medien gilt eine Lebensdauer von 10 bis 30 Jahren als realistisch, bei Festplatten sind es etwa fünf Jahre. Magnetbänder können 30 Jahre oder mehr überstehen.

Anwender sind allerdings gut beraten, wichtige Daten rechtzeitig auf neue Medien umzukopieren. Als Faustregel gilt, dass dies bei optischen Medien und Bändern alle fünf Jahre erfolgen sollte. Flash-Speicher wie Solid State Drives werden derzeit so gut wie gar nicht als Archivierungsmedien eingesetzt. Dazu sind sie schlichtweg zu teuer.

Eignung von Medien für Langzeitarchivierung (Quelle: NESTOR-Handbuch Version 2.3)

Anforderung

Festplatte

Tape

Optische Medien

Für häufige Zugriffe ausgelegt

ja

nein

nein

Kurze Zugriffszeiten

ja

nein

je nach Medium

Kurze Archivierungsdauer (< 1 Jahr)

ja

ja

ja

Mittlere Archivierungsdauer (< 10 Jahre)

nein

ja

ja

Lange Archivierungsdauer (10 - 20 Jahre)

nein

ja

ja

Auslagerung des Mediums möglich

nein

ja

ja

Daten nicht veränderbar

nein

mit WORM-Tape

mit WORM-Disk

Zu berücksichtigen ist zudem, wie lange die Hard- und Software zur Verfügung steht, mit der sich archivierte Daten auslesen lassen. Zwei Beispiele: Die US-Weltraumbehörde NASA kann nicht mehr auf Magnetbänder mit Daten der Mars-Sonden Pioneer und Viking zugreifen, weil die entsprechenden Bandlaufwerke vom Markt verschwunden sind. Ein vergleichbares Problem ist bei Archivdaten der ehemaligen DDR aufgetreten.