50 Jahre Festplatte: Vom lahmen Riesen zum flotten Winzling

Die liegenden Bits sind aufgestanden

Beim aktuellen Perpendicular Recording (PR) liegen die magnetischen Momente nicht parallel zur Drehrichtung der Scheibe – das so genannte Longitudinal Recording –, sondern senkrecht dazu. Damit lässt sich zum einen die Datendichte weiter erhöhen, und zum anderen steigen auch die pro Zeiteinheit bearbeiteten Bits. Ab 2007 werden Festplatten mit über einem TByte und Datendichten von 230 GBit pro Quadratzoll erhältlich sein – wobei diese Datendichten schon heute in den Laboren realisiert wurden. Die vertikalen Datenbits auf dem Medium erlauben damit eine größere Datendichte, benötigen aber auch einen geringeren Abstand von Kopf und Scheibe, um die einzelnen Bits zu lokalisieren. Laut Hitachi beträgt der Abstand 10 nm für 230 GBit pro Quadratzoll.

Für Pendicular Recording und den höheren Datendichten setzt Seagate anstelle der GMR- nun TMR-Köpfe (Tunneling Magnetoresistance) ein, die ihren Widerstand bei äußerem Magnetfeld stärker ändern und somit ein stärkeres Lesesignal liefern.

Außerdem hat Seagate bereits einen Nachfolger für Pendicular Recording in Arbeit, das so genannte Thermally- oder „Heat-Assisted Magnetic Recording“-Verfahren (HAMR). Dabei wird das Medium punktuell genau an der Stelle – beispielsweise mittels Laserstrahl – erwärmt, an der dann ein Bit geschrieben werden soll. Damit sollen zehnmal so hohe Speicherdichten wie heute möglich sein.

Festplatten in aktuellen Desktop-PCs verfügen meist über ein SATA-Interface, einen großen Cache (16 MByte), die S.M.A.R.T.-Funktion für Fehlerfrüherkennung, ein Akustik-Management (AAM), Energiesparfunktionen (Power-Management) und über Sicherheitsfunktionen mit Passwortschutz.