Grundlagen: Festplattentechnik

Geschichte

Bereits im Jahr 1878 versuchte der Amerikaner Oberlin Smith elektrische Daten auf einem magnetisierten Draht zu speichern. Im Jahre 1888 entschied er sich, seine Erfindung nicht zu patentieren, sondern der Öffentlichkeit zu schenken. Etwa zur gleichen Zeit hatte Valdemar Poulsen in Dänemark die Idee, Daten magnetisch aufzuzeichnen. Daraus wurde ein um eine Trommel gewickelter Stahldraht, der schon 1889 als Telefonanrufbeantworter diente. Danach konzentrierten sich die Entwickler lange Zeit auf die serielle Aufzeichnung mit Drähten und später auf Band. Bereits in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es dann vereinzelt Trommelspeicher.

Doch die eigentliche Geburtsstunde der Festplatte wird auf den 13. September 1956 datiert. An diesem Tag hat IBM die erste Festplatte mit der Bezeichnung 305 RAMAC und einer Kapazität von 5 MByte vorgestellt. Diese Kapazität verteilte sich auf 50 Scheiben mit je 24 Zoll (60 cm) Durchmesser. Der Mietpreis betrug 150 US-Dollar je Monat und MByte. Ein Jahr später führte IBM das Konzept "breit schreiben, schmal lesen" ein, wie es heutzutage bei den MR- und GMR -Techniken eingesetzt wird.

Seagate baute im Jahr 1979 die erste Festplatte im 5,25-Zoll-Format. 1981 kam SCSI , und 1982 gab es die ST506-Schnittstelle von Seagate, aus der sich IDE, E-IDE , ATA und ATAPI entwickelt haben. Das Seagate-ST506-Laufwerk, nach dem die Schnittstelle benannt wurde, hatte wie das RAMAC-Laufwerk aus dem Jahre 1956 eine Kapazität von 5 MByte. Die Fibre-Channel-Entwicklung begann 1988.

Seagate hat 1996 mit der Cheetah-Serie erste Festplatten mit 10.000 U/min präsentiert. 1998 bot die Barracuda-Serie von Seagate eine Maximalkapazität von 50 GByte. Und nur zwei Jahre später waren es schon 183 GByte. Dies übertraf die bis dahin übliche Steigerung von 60 Prozent in einem Jahr oder die Verdoppelung innerhalb von 18 Monaten bei weitem. Zwischen 1957 und 1990 lag die Steigerungsrate noch bei etwa 25 Prozent im Jahr.

Die Flächendichte auf den Festplattenscheiben stieg von 2000 Bit/inch2 im Jahr 1957 auf über 1 GBit/inch2 in den Jahren 1995 bis 1997. Heutige Werte liegen bei 30 bis 60 GBit/inch2. Werte von 100 GBit/inch2 sind in naher Zukunft auch für Serienlaufwerke zu erwarten.