Gefahr: IDE-Festplatten im Dauereinsatz

Unklare Herstellerangaben

Nicht nur IBM (nun Hitachi) empfiehlt für seine IDE-Festplatten eine bestimmte Nutzungsdauer pro Monat. Auch der Rest der Festplattengilde verwendet die Power-on Hours (POH) als Grundlage für die Zuverlässigkeitsberechnungen ihrer Laufwerke. Seagate und Western Digital gehen ebenfalls von einer Nachtruhe für ihre IDE-Drives aus. Design und Komponenten der Laufwerke seien für dieses "Laufzeitverhalten" ausgelegt. Etwaige Angaben finden sich allerdings nicht in den Datenblättern der IDE-Platten.

Western Digital erklärte gegenüber tecCHANNEL, dass die Zuverlässigkeitsangaben ihrer IDE-Festplatten auf einer Laufzeit von 60 Stunden pro Woche basieren. Das entspricht im Monat nur 240 Stunden und liegt somit noch unter IBMs POH-Angabe von 333 Stunden. IDE-Festplatten von Seagate werden im typischen Betrieb noch weniger genutzt. Zumindest nimmt der Hersteller dies bei der Auslegung seiner Festplatten an: acht Stunden pro Tag und fünf Mal die Woche. Daraus resultiert eine durchschnittliche Laufzeit von 173 Stunden pro Monat.

Wäre eine IDE-Festplatte wirklich für den Dauerbetrieb geeignet und konzipiert, müsste der POH-Wert 732 Stunden pro Monat betragen. Davon scheint Maxtor auszugehen. Denn laut Thomas Astheimer, Manager Customer Engineering bei Maxtor, weisen deren IDE- und SCSI-Festplatten keine qualitativen Unterschiede auf. Beide Laufwerksgattungen seien für den Dauerbetrieb ausgelegt. Ein Blick in die Datenblätter von Maxtors IDE- und SCSI-Festplatten lässt allerdings doch ein paar Unterschiede erkennen. Während das aktuelle SCSI-Drive Atlas 10K IV eine Ausfallrate von kleiner 0,7 Prozent verspricht, müssen IDE-Drives mit kleiner 1,0 Prozent auskommen.