Daten sicher löschen

Versteckte Datenspeicher

Daten verbergen sich auch an einigen Stellen, auf die man als Benutzer normalerweise keinen Zugriff hat. Eines dieser Probleme stellen die so genannten Cluster-Tips dar. Jede Festplatte wird beim Formatieren in Zuordnungseinheiten, sogenannte Cluster unterteilt. Sie sind die kleinste Einheit einer Festplatte, die vom Betriebssystem verwendet werden kann.

Bei den heutigen Größen von Festplatten im zwei- oder dreistelligen Gigabyte-Bereich sind Zuordnungseinheiten mit einer Größe von 64 KByte keine Seltenheit. Für das Betriebssystem bedeutet dies, dass selbst eine nur 1 KByte große Datei einen kompletten Speicherblock belegt. Der Rest von 63 KByte dieses Blocks bleibt dabei ungenutzt.

Normalerweise ist das nicht problematisch, aber Speicherbereiche werden ja auch wieder freigegeben und mit anderen Daten überschrieben. Stellen wir uns vor, eine Datei hätte die Größe von 62 KByte und belegt damit einen Cluster fast komplett. Diese Datei wird nun gelöscht - die Daten bleiben erhalten, nur der Verzeichniseintrag verschwindet.

In diesen Block wird danach eine neue Datei geschrieben. Diese sei für unser Beispiel nur 10 KByte groß. Somit werden auch nur die ersten 10 KByte des Blocks überschrieben. Der Rest der alten Datei von immerhin 52 KByte bleibt physikalisch auf der Festplatte erhalten. Dieses Beispiel kann auch auf größere Dateien übertragen werden. Dort ist dann jeweils die Information im letzten Datenblock durch diese so genannten Cluster-Tips gefährdet.

Das besondere Problem hierbei: Diese Fragmente kann man ohne spezielle Hilfsmittel nicht mehr löschen, da der Block ja als zu einer existierenden Datei gehörig markiert ist. Mit einem simplen Diskeditor, der den Inhalt der physikalischen Sektoren anzeigt, kann jeder diese Informationen auslesen. Nur mit Hilfe spezieller Löschprogramme lassen sich diese Bereiche tatsächlich löschen. Dieses Verfahren wird als Wiping (Verwischen) bezeichnet.