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Datenrettung: Professionelle Hilfe statt Datenverlust

Phase IV: logische Rettung

Mit dem Image des Datenträgers wird über Spezialsoftware versucht, aus den Nullen und Einsen wieder Datenstrukturen zu extrahieren. Hier handelt es sich um den komplizierten und schwierigen Part der Datenrettung: Rekonstruktion von Dateisystemen und wie wurden die Daten von der Festplatte auf der Scheibe abgelegt und verwaltet.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Festplattenhersteller auch gegenüber den Datenrettungslabors mit Informationen über die Organisation der Daten sehr bedeckt halten. Schließlich unterscheiden sich Festplatten verschiedener Hersteller in der Performance auch durch diese Algorithmen und keiner will diese Geheimnisse preisgeben.

Ähnliches gilt für RAIDs. Die Hersteller von RAID-Controllern hüten ihre Algorithmen zur Anordnung und Verteilung der Daten als Betriebsgeheimnis. Umso schwieriger und zeitaufwendiger ist für die Datenretter die Analyse der Strukturen.

Mit meist eigens programmierten Tools suchen die Software-Experten nach bestimmten Strukturen und Bitfolgen, mit denen Rückschlüsse auf Dateien gezogen werden. Will der Kunde zum Beispiel nur bestimmte Excel-Dateien gerettet haben, so suchen die Ingenieure gezielt nach der Struktur dieses Dateityps. Die Arbeit der Datenretter wird somit erheblich erleichtert, wenn der Kunde genaue Informationen über den Inhalt seiner Festplatte/Medium liefern kann.

Die aus der Rekonstruktion gewonnen Daten kopieren die Spezialisten nach Möglichkeit in die gleichen Verzeichnisstrukturen wie auf dem Originaldatenträger. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Informationen über die ursprüngliche Partitionierung sowie des Dateisystems vorliegen. Die Wiederherstellung der Verzeichnisstruktur ist sonst sehr aufwendig.

Nach erfolgreichem Abschluss der Datenrettung erhält der Kunde seine Daten auf einem von ihm gewünschten Medium zurück. Die Labore speichern mit Einverständnis des Kunden die Daten zur Sicherheit noch mehrere Wochen und heben diese in Safes auf.