Kommentar zu Facebook at work

Work-Life Balance mit einem Klick

Facebook at work wird Realität. Vor 15 Monaten angekündigt, befindet sich die "work"-Version von Facebook seit Januar im closed beta Stadium. Im Moment akquiriert der Anbieter Launching-Partner für die Freemium-Version, die zum Jahresstart 2016 verfügbar sein soll.

Jahrelang haben wir dagegen argumentiert und versucht, das Wort nicht in den Mund zu nehmen: Nein, interne Collaboration-Plattformen und Enterprise Social Networks sind eben nicht wie Facebook, sondern ein wichtiger Produktivitätsfaktor - und nun das!

Facebook at Work. Unternehmensstartseite
Facebook at Work. Unternehmensstartseite
Foto: via Buzzfeed (Screenshot Siegfried Lautenbacher)


Facebook at work kommt und es wird aussehen wie Facebook, nur besser - weil ohne Werbung. Diejenigen Nutzer, die auch einen Privataccount haben, können in der Menüleiste einfach den Account wechseln und damit zwischen Privatnutzung und geschäftlichem Einsatz hin und her springen. Einzig die Farbgebung ist eine andere. Work-Life Balance war nie einfacher, könnte man flapsig sagen. Doch es so einfach abzutun, wäre aus meiner Sicht ein großer Fehler.

Dazu nenne ich Ihnen meine 5 wichtigsten Faktoren, warum Facebook at work ein Erfolg werden kann, auch bei uns, "dem Mutterland des Datenschutzes". Mein Fokus liegt in diesem Beitrag auf den Möglichkeiten, nicht auf den Bedenken und Schwierigkeiten, die es natürlich ebenfalls gibt.

Einfacher als E-mail

Facebook kann gefühlt Jeder. Intuitiv wird der Sinn eines sozialen Netzwerkes auch im Unternehmen klar. Ich hatte die Gelegenheit, Mitarbeitern in einem Unternehmen, das derzeit am closed beta teilnimmt, über die Schulter zu schauen. Begeisterung allerorten - ausser bei Betriebsrat und Compliance. Einführungsszenarien waren obsolet, es ging "viral" ab.

Alle Integrationsszenarien, die andere Collaborationsplattformen gleich wieder so furchtbar komplex und aufwändig in der Einführung machen, stellen sich hier gar nicht. Die Beschränkung auf "flache" Nutzungsmöglichkeiten ist vielleicht der entscheidende Wettbewerbsvorteil.

Geschäftsmodell

Was genau in der Freemium Version beinhaltet sein wird, ist noch nicht klar. Geld verdienen will Facebook eher mit Analytics und Zusatztools, denn mit dem eigentlichen Produkt. Von daher scheinen Slack und Yammer die direkten Konkurrenten. Im Gegensatz zu den Anbietern, deren Kerngeschäft Collaboration Plattformen sind, muss Facebook damit nicht Geld verdienen. Ziel ist vielmehr, die Facebook-Nutzer rund um die Uhr auf der Plattform zu halten.