Studie von Nielsen

Bezahlen per Handy - in Deutschland kein Thema

Mobile Payment über das eigene Smartphone – mit dieser Zahlungsmgethode stehen Deutsche auf dem Kriegsfuß, wie eine Befragung des Marktforschers Nielsen ergab.

Bezahlen per Smartphone ist komfortabel und unkompliziert, wahrscheinlich wird sich diese Zahlungsmethode in Zukunft durchsetzen - EC-Karte und Bargeld könnten überflüssig werden. Immer mehr Händler erkennen mobile Bezahlmethoden als Kundenbindungsfaktor, verstärkt bieten etwa Supermärkte den Einkäufern die Möglichkeit, mit ihrem Handy zu zahlen. Auch auf der Einzelhandelsmesse EuroShop 2014, die Mitte Februar 2014 in Düsseldorf stattfand, wurden wieder viele innovative Methoden für das sogenannte Mobile Payment vorgestellt.

Noch haben die Vorzüge des Bezahlens per Handy allerdings kaum Einfluss auf die Bezahlgewohnheiten der Deutschen. Die Mehrheit bevorzugt es nach wie vor, Münzen und Scheine sowie - bei größeren Einkäufen - die Girokarte über die Ladentheke zu reichen. Zu diesem Ergebnis kam eine globale Umfrage zu Spar- und Investmentstrategien von Nielsen, einem Anbieter von Informationen und Erkenntnissen zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern. Demnach würden 55 Prozent der Deutschen in einem Geschäft nicht mit ihrem Smartphone oder Tablet zahlen, selbst wenn der Vorgang sicher sei. Lediglich 26 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ihr Smartphone für diese Zwecke zu nutzen. Noch zurückhaltender bei neuartigen Bezahlsystemen als die Deutschen sind nur die Franzosen. Von ihnen lehnen es sogar 62 Prozent ab, mit ihrem Smartphone oder Tablet zu bezahlen.

Dabei ist der Vorgang an sich denkbar einfach. Der Nutzer wählt aus der Fülle der Anbieter ein Bezahlsystem aus, installiert dieses auf seinem Smartphone und hinterlegt seine persönlichen Kontodaten. Statt Bargeld zückt der Käufer dann sein Handy an der Kasse. Ingo Schier, Geschäftsführer von Nielsen Deutschland, sieht in den neuen Bezahlsystemen großes Potenzial für die Zukunft, kann jedoch die Zurückhaltung der Deutschen verstehen: "Obwohl die Software leicht zu bedienen ist, ist es nicht einfach, in der Fülle der Programme verschiedener Hersteller die passende App auszuwählen. Die Nutzer müssen entscheiden, wem sie ihre Kontodaten anvertrauen und zudem wissen, ob das Programm mit den eingesetzten Systemen der Händler, bei denen sie einkaufen, kompatibel ist." Den innovativen Bezahlmethoden gegenüber aufgeschlossener als die Deutschen sind beispielsweise die Bewohner der Türkei: 62 Prozent befürworten diese, nur 18 Prozent sind skeptisch.