Dreamforce 2013

Frischzellenkur für Software von Salesforce.com

Salesforce.com hat auf seiner Hausmesse Dreamforce in San Francisco die neue CRM-Plattform „Salesforce1“ präsentiert. Künftig sollen mobile Nutzer besser unterstützt werden.

Die neue soziale, mobile und - wie immer - Cloud-basierte Plattform für das Kunden-Management soll Entwicklern, Softwarepartnern und Endnutzern eine Vielzahl an Verbsserungen zuteil werden lassen. Unter anderem wird das bisherige mobile Angebote des Herstellers wie Chatter und Salesforce Touch abgelöst - eine dringend nötige und eigentlich längst überfällige Verjüngungskur für die mittlerweile auch schon 14 Jahre alte und damit im Vergleich zu jüngeren Startup-Playern letztlich Legacy-Plattform des SaaS-Pioniers. Bestandskunden werden automatisch auf Salesforce1 upgegradet.

Der Kunde ist überall - und an jedem Endgerät

"Behind every tablet is a customer" steht über dem Eingang des Messezentrums Moscone Center. Mit Salesforce1 will der SaaS-Pionier auf den Paradigmenwechsel reagieren, dass immer mehr Menschen nicht zuletzt auch in Unternehmnen statt zum PC zum Tablet oder Smartphone greifen. Das ist keine Spekulation, sondern eine Tatsache, wie die einschlägigen Marktforscher Gartner oder IDC in ihren Marktzahlen seit etlichen Quartalen belegen.

Kunden sollen mit Salesforce1 die Vertriebs-, Marketing- und Kundendienstlösungen von Salesforce.com intuitiv auf mobilen Endgeräten nutzen können. Entsprechende Apps für die dominierenden mobilen Betriebssysteme Android und iOS stehen ab sofort in den jeweiligen App Stores zur Verfügung. Die neue Plattform lässt sich alternativ aber auch via Browser nutzen. "Salesforce1 führt unsere bisherigen mobilen Applikationen zusammen", erläuterte Clarence So, Executive Vice President Mobile bei Salesforce.com, im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. "Wir wollen jeden Entwickler auch zu einem Mobile-Entwickler machen."

Die mobile Salesforce1-App nutzt die mittlerweile quasi universellen UI/UX-Elemente Feed und Benachrichtigungen und bietet einen einheitlichen Zugriff auf die Anwendungen von Salesforce.com sowie auf die von Anwendern selbst erstellten Programme und die solche, die über den App Store AppExchange erworben wurden. Dafür steht ein zentralem Access und Identity Management (AIM) zur Verfügung -_ Salesforce.com spielt hier die Vorteile seines massiven, über Jahre weiterentwickelten Multi-Tenancy-Backends aus.

Flankierend gibt es auch eine neue mobile App für Salesforce.com-Admins, die damit zum Beispiel remote Passwörter zurücksetzen, Nutzerkonten deaktivieren und Informationen über Scheduled Maintenance abrufen können.

Für Entwickler bietet Salesforce1 deutlich mehr Programmierschnittstellen (APIs) - dem Anbietr zufolge sogar zehn Mal so viele wie bisher. Andere Softwarefirmen können so passende mobile Apps in den AppExchange-Store einstellen. Verschiedene Partner wie Dropbox, Evernote oder LinkedIn haben bereit solche Apps entwickelt und demonstrierten sie auf der Dreamforce. "Mit Salesforce1 konnten wir schnell eine innovative mobile Lösung entwickeln, mit der wir Kunden von Salesforce.com ergänzende Features von Evernote Business anbieten", sagte Evernote-Chef Phil Libin. Rund hundert weitere Third-Party-Apps sind allein für den kommenden Monat in der Pipeline.