Nach anfänglicher Verharmlosung

Snapchat will nach Datenleck die Sicherheit verbessern

Der Fotodienst Snapchat will nach dem Datenleck, bei dem Namen und Telefonnummern von rund 4,6 Millionen Nutzern im Netz veröffentlicht wurden, seine App verändern. Dann sollen Nutzer die Funktion zum Finden von Freunden, über die die Daten abgegriffen wurden, wieder abschalten können, erklärte Snapchat am späten Donnerstag.

Außerdem werde man den Zugang zu den Nutzer-Informationen erschweren. Unbekannte hatten in der Neujahrsnacht mehrere Millionen Namen und Telefonnummern von Snapchat-Nutzern ins Netz gestellt. Dabei hatten sie allerdings die letzten beiden Ziffern der Telefonnummern unkenntlich gemacht. Über die Handy-App können Bilder verschickt werden. Die Schnappschüsse löschen sich nach spätestens zehn Sekunden selbst, sobald der Empfänger sie gesehen hat.

Die Daten waren offenbar über eine bekannte Sicherheitslücke abgegriffen worden. Die IT-Sicherheitsfirma Gibson Security hatte zu Weihnachten ausführlich beschrieben, wie eine Datenbank aus Nutzernamen und Telefonnummern erstellt werden könne. Man habe den Fotodienst schon vier Monate zuvor vor der Sicherheitslücke gewarnt, es sei aber nichts passiert, erklärte Gibson. Snapchat kritisierte jetzt, mit der Veröffentlichung einer ausführlichen Anleitung habe Gibson es Angreifern leichter gemacht, die Schwachstelle auszunutzen. (dpa/cvi)