Für Industrie und Infrastruktur

Kaspersky entwickelt sicheres Betriebssystem

Der russische Security-Spezialist Kaspersky Lab entwickelt nach eigenen Angaben ein sicheres Betriebssytem speziell für Industrieanlagen und kritische Infrastruktur.

Kaspersky Lab entwickelt einer Mitteilung zufolge aktuell ein eigenes Betriebssystem, das speziellen Schutz für beispielsweise Kraftwerke, nationale Stromnetze, Transportsysteme sowie Öl- und Gas-Pipelines bieten soll. Der Schutz von kritischen Infrastrukturanlagen vor generellen Gefahren oder zielgerichteten Attacken sei eine der großen Zukunftsherausforderungen für Politik, Industrie und IT-Sicherheitsbranche, schreibt das Unternehmen.

"Heise Security" hatte erst kürzlich eine Sicherheitslücke aufgedeckt, die europaweit über 1000 Industrieanlagen betrifft, die unzureichend geschützt mit dem Internet verbunden waren (und es zum Teil immer noch sind).

"Kaspersky Lab ist der Meinung, dass der Schutz von kritischen Infrastrukturanlagen vor Sicherheitsbedrohungen - sowohl allgemeine Bedrohungen als auch vermehrt zielgerichtete Attacken - eine der wichtigsten Aufgaben ist, die wir derzeit zu lösen haben", wird Eugene Kaspersky zitiert, CEO und Mitgründer von Kaspersky Lab. Der zuverlässige Betrieb kritischer Systeme sei für Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt lebenswichtig; der Schutz von industriellen Kontrollmechanismen, die in kritischen Infrastrukturanlagen eingesetzt werden, sei eine der größten Herausforderung für die Experten der IT-Sicherheit.

Kaspersky Lab arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit zehn Jahren an einem sicheren Betriebssystem, um industrielle Steuerungssysteme (Industrial Control Systems, ICS) wie zum Beispiel "Scada" zu schützen. Das Kaspersky-System basiere anders als herkömmliche Betriebssysteme auf den Prinzipien der IT-Sicherheit und erlaube beispielsweise keine Ausführung von unsicherem Code. Kaspersky Lab will den Quellcode auch Zertifizierungsbehörden zur Verfügung stellen, damit diese den Code analysieren und beurteilen können.

Kaspersky arbeite darüber hinaus mit Hardware-Anbietern zusammen, um Industrieanlagen auch vor Hardware-Schwachstellen schützen zu können, heißt es weiter. Aufgrund des hochkomplexen Projekts, der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Behörden und potenziellen Kunden sowie der Analyse möglicher Cyber-Angriffsvektoren dauere die Entwicklung des Betriebssystems an. Eugene Kaspersky hatte das Vorhaben bereits im vergangenen Jahr in einem Blogeintrag bestätigt. (Computerwoche/mje)