Signatur-Software VoIPS

Digitale Signatur ermöglicht rechtssicheres Telefonieren

In Zukunft schließt der Kundenberater Kreditverträge auch am Telefon ab. Forscher haben eine digitale Signatur entwickelt, die das rechtssichere Speichern von Telefongesprächen erlaubt.

Für den Vertragsabschluss müssen heute Dokumente ausgedruckt, unterschrieben und via Fax oder Briefpost verschickt werden. Künftig genügt dafür ein Telefonat. Möglich macht dies eine digitale Signatur für Internet-Telefonie, die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie entwickelt haben. Die Signatur-Software VoIPS soll es erlauben, Gespräche rechtsicher zu archivieren.

Am Mobile World Congress in Barcelona demonstrieren die Experten mit einem fiktiven Kundengespräch, wie ein Banker am Telefon zum Beispiel Kreditverträge abschließt: Drückt der Finanzberater während des Telefonats eine Aufnahmetaste an seinem Apparat, wird der Kunde automatisch um die Zustimmung zur Aufzeichnung gebeten. Bestätigt er dies, beginnt die VoIPS-Software mit der Aufnahme.

Das VoIPS-Programm separiert Telefongespräche in Intervalle und signiert die einzelnen Datenpakete mit Metadaten. Jedes Intervall erhält einen verschlüsselten Stempel, so dass die Päckchen in der richtigen Reihenfolge gespeichert werden. So verbindet VoIPS die Daten zu einer unteilbaren Kette, was das nachträgliche Ändern der Aufnahme unmöglich macht.

Als Einsatzgebiete für VoIPS sehen die Fraunhofer-Wissenschaftler alle Geschäftsprozesse, die Banken, Behörden, Unternehmen und Versicherungen fälschungssicher aufbewahren möchten oder müssen. Die Implementierung soll einfach gelingen: VoIPS basiert auf Internet-Telefonie-Standards und lässt sich damit auf jeder IP-Telefonanlage installieren. (Computerworld.ch/hal)