Sicherheit bei Facebook, Twitter und Co.

Anwender ignorieren Gefahren sozialer Netzwerke

Die Resultate einer jüngst durchgeführten Umfrage von AVG und CMO Council belegen, dass viele Nutzer von sozialen Netzwerken elementare Sicherheitsvorkehrungen beziehungsweise entsprechende sicherheitsrelevante Verhaltensweisen in diesem Bereich vernachlässigen.

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit. Bei der Freude am Austausch mit Online-Bekanntschaften bleibt jedoch oft der Schutz des Rechners und der eigenen Privatsphäre auf der Strecke. Darauf weisen jedenfalls die Ergebnisse einer Online-Umfrage hin, die der Antivirushersteller AVG und die weltweit tätige Marketing-Organisation CMO Council im zweiten Quartal 2009 durchgeführt haben.

Im Rahmen der Umfrage wurden 250 zufällig ausgewählte Internet-Nutzer zu ihrem Online-Verhalten befragt. Von den Befragten nutzen 86 Prozent soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, teils zu Hause, teils (auch) am Arbeitsplatz. Die damit verbundenen Risiken wie Malware, Phishing-Angriffe oder Spam sind den meisten im Prinzip bekannt. Mehr als die Hälfte der Befragten ist besorgt, ihre persönlichen Daten könnten Online-Kriminellen in die Hände fallen.

Bereits knapp 20 Prozent der befragten Nutzer sozialer Netzwerke haben bereits Erfahrung mit Identitätsdiebstahl machen müssen. Fast die Hälfte, 47 Prozent, sind bereits Opfer von Malware-Infektionen ihrer Computer geworden und 55 Prozent haben schon Phishing-Angriffe erlebt.

Wer nun meint, diese Erfahrungen müssten zu einem sicherheitsbewussten Online-Verhalten führen, denkt zwar logisch, irrt sich jedoch. Nach ihren Online-Gewohnheiten gefragt, haben 21 Prozent angegeben Kontaktgesuche von Unbekannten zu akzeptieren. Mehr als die Hälfte der Befragten lässt an ihrem PC Bekannte oder Mitbewohner an sozialen Netzwerken teilnehmen. Angebotene Links von Online-Bekanntschaften klicken 64 Prozent an, 26 tauschen regelmäßig Dateien innerhalb sozialer Netzwerke.

Sicherheitsmaßnahmen stehen dabei nicht hoch im Kurs. So haben 64 Prozent angegeben selten oder nie ihre Passwörter zu ändern. Die Einstellungen für die Privatsphäre passen 57 Prozent selten oder nie an. Etwa 90 Prozent meldet sicherheitsrelevante Vorkommnisse nicht an die Administratoren des sozialen Netzwerks.

Die Ergebnisse dieser Umfrage bestätigen den Eindruck, das jeder schon mal was von den Gefahren in sozialen Netzwerken gehört hat und sich der Risiken bewusst ist., aber kaum einer passt sein Verhalten daran an oder ergreift grundlegende Schutzmaßnahmen. Es ist schließlich bislang immer gut gegangen - es trifft ja immer nur die anderen. (PC-Welt/hal)