Datensicherheit

Studie: Datenschutz zu zeitaufwendig und komplex

Gemäß einer repräsentativen Studie von TNS-Infratest werden die Datenschutzbestimmungen von Anbietern im Internet von vielen Nutzern ignoriert. Darüber hinaus bestehe eine zunehmende Bereitschaft persönliche Daten preiszugeben.

Die Studie wurde im November 2008 durch TNS-Infratest im Auftrag des Deutschen Digitalen Instituts und Microsoft durchgeführt. Dabei wurden 1014 Online-Interviews unter Internetnutzern in Deutschland durchgeführt. Ein Drittel der Befragten hätte angegeben die Datenschutzbestimmungen bei Dienstanbietern nicht zu lesen. Häufig wird dies als zu komplex und zeitintensiv betrachtet. Von denen, die die Bestimmungen nicht lesen, gaben 78,2 Prozent an, dass es ihnen zu lange dauere. Laut Prof. Dr. Jo Groebel, Direktor des Deutschen Digital Instituts, seien diese Bestimmungen einem Teil der Nutzer auch schlicht egal. Geht es um Datenschutz, so schätzen 63,1 Prozent der Männer und 50 Prozent der befragten Frauen ihren eigenen Kenntnisstand als gut ein. Die meisten Nutzer würden sich allerdings selbst in der Pflicht sehen. „Die Deutschen waren schon immer besonders um die Preisgabe privater Informationen besorgt. Doch die Einstellung zum Datenschutz hat sich verändert und ist entspannter geworden“, fasst Jo Groebel zusammen.

15 Prozent der Befragten gaben an Opfer eines Online-Datenmissbrauchs geworden zu sein. Meist wurde die Weitergabe der Daten zu Werbezwecken von den Nutzern entsprechend eingestuft. Die Preisgabe von Informationen im Internet sei für viele Nutzer zu Selbstverständlichkeit geworden. So sei, wer regelmäßig soziale Netzwerke besuche, eher bereit, persönliche Daten zu veröffentlichen. Dabei wären die 14- bis 29-jährigen deutlich unbefangener als die älteren Internet-Nutzer. Am häufigsten würden E-Mail, Name und Geburtsdatum preisgegeben, auf dem vierten Rang landen bereits Fotos von sich selbst. (mje)