Chaos Computer Club informiert
Bayerische Kommunalwahl 2008: Computerisierte Auszählung mit Barcodes unsicher und intransparent
Bei der barcodegestützten Auszählung, die vor sechs Jahren bereits einen ersten Testlauf in Bayern absolvierte, handelt es sich um ein System, bestehend aus Computer, Barcodescanner, USB-Stick und einer Software von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Die einzelnen Komponenten seien laut CCC trotz Lizenzierung des Verfahrens durch das Bayerische Innenministerium einfach manipulierbar. Zusammen ergäben sie ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Kommunalwahl am 2. März.
Für den Wahlvorstand, die Wahlhelfer und den Wähler sei es bei Verwendung des Systems nicht möglich, die akkumulierten Stimmen bei der Auszählung jederzeit einzusehen. Dies sei nur an den Auszählstationen mittels komplizierter Prozeduren machbar. Der Sprecher des CCC, Frank Rieger, sagte dazu: "Kein Wahlhelfer hat realistisch während der Auszählung einen fortlaufenden Überblick darüber, welcher Kandidat oder welche Partei wie viele Stimmen erhalten hat. Eine Manipulation im Hintergrund durch ein unsichtbares Schadprogramm ist unauffällig und ohne weiteres realisierbar." Zudem sind sowohl die Software als auch das Endergebnis auf einem tragbaren USB-Stick gespeichert - auch hier sei eine Manipulation einfach und mit geringem Entdeckungsrisiko durchführbar.