Elcomsoft sichert sich Patent

Passwort-Recovery: Geforce 8 unterstützt CPU

Die russischen Entwickler von ElcomSoft haben eine neue Technologie entwickelt, die die Wiederherstellung von Passwörtern um einen Faktor bis 25 beschleunigen soll. Dies wird erreicht, indem die CPU und die GPU der Grafikkarte gemeinsam arbeiten.

Das Unternehmen ElcomSoft hat beim US-Patentamt das Patent für eine neue Passwort-Wiederherstellungstechnologie eingereicht. Die neue Technologie soll das Wiederherstellen verloren gegangener Passwörter merklich beschleunigen, wobei die Kosten für den genutzten Rechner in einem günstigen Rahmen bleiben.

Die neue Technologie nutzt die Leistung moderner Grafikkarten. Während bei älteren Grafikkarten die GPU nur Fließkommaberechnungen durchführen konnten, sind moderne GPUs laut ElcomSoft auch für Festkommaberechnungen geeignet, die bei Kryptografie-Algorithmen zum Einsatz kommen. "Und mit bis zu 1,5 GB Speicher und 128 Stream-Prozessoren, sind diese leistungsstarken GPU-Chips effektiver bei derartigen Berechnungen, als jede CPU", so ElcomSoft.

Konkret gemeint ist dabei die Geforce 8. Nvidia hatte vor einigen Monaten den C-Compiler CUDA veröffentlicht, mit dem Entwickler Zugriff auf die Rechenleistung der GPU erhalten. Diesen nutzt ElcomSoft für seine neue Technologie und stellt in Aussicht, dass künftige High-End-PCs mit bis zu vier Grafikkarten zu günstigen und enorm leistungsfähigen Systemen für das Wiederherstellen von Passwörtern werden könnten.

Als konkretes Beispiel nennt ElcomSoft dabei die Wiederherstellung eines achtstelligen Login-Passworts für Windows Vista (NTLM), welches sich aus klein- und großgeschriebenen Buchstaben bildet. Mit der Brute-Force-Technik müssten 53.459.728.531.456 (52 hoch 8) Passwörter überprüft werden. Ein moderner Dual-Core-Rechner sei in der Lage, rund 10.000.000 Passwörter pro Sekunde zu überprüfen, so dass es im Schnitt zwei Monate dauern würde, bis das richtige Passwort gefunden wird. Bei der Kombination von CPU und der GPU einer Geforce 8 verringert sich dieser Zeitraum auf bis zu drei bis fünf Tage. (PC-Welt/mja)