Mittelstand unterschätzt Internetkriminalität

Mittelständische Unternehmen scheinen Gefahren aus dem Internet auf die leichte Schulter zu nehmen. Das ergab eine europaweite Studie von McAfee.

Das Sicherheitsunternehmen McAfee befragte europaweit 600 kleine und mittelgroße Unternehmen danach, wie sie die Gefahren der Internetkriminalität für ihr Unternehmen einschätzen. Fazit: Die Mehrheit der Mittelständler befürchtet nicht, Opfer von Hackerangriffen und Viren zu werden.

73 Prozent der Befragten sehen das Internet und den ungestörten Zugang dazu als geschäftsentscheidend an. 58 Prozent sind „nicht besorgt“, dass sie Opfer von Internetkriminalität werden könnten. Ebenfalls 58 Prozent sind der Meinung, sie gäben kein „lohnendes Ziel“ ab, 56 Prozent glauben, dass Kriminelle an ihnen kein Geld verdienen könnten. 47 Prozent der Befragten denken, Cyberkriminalität beträfe nur Großunternehmen und 45 Prozent verlassen sich darauf, aus mangelnder Bekanntheit nicht ins Visier von Kriminellen zu geraten, wie McAfee die Ergebnisse der Studie zusammenfasst.

Jörg Kurowski, Regional Director DACH bei McAfee, sieht mittelständische Unternehmen aber durchaus als gefährdet an: „Es hat sich gezeigt, dass Internetkriminelle bei der Auswahl ihrer Opfer keinen Unterschied machen. Für sie kommt es nicht auf die Größe an”. Kurowski fährt fort: „Auch Kleinstunternehmen haben Daten über Kunden oder Zahlungswege gespeichert, mit denen Verbrecher Missbrauch treiben können.“

Grund für die nach Meinung von McAfee unzureichende Sicherheit der IT-Systeme mittelständischer Unternehmen sei vielfach ein Mangel an Zeit und Ressourcen. So verwenden 28 Prozent der untersuchten KMU nur eine Stunde pro Woche für die Prävention von Angriffen auf das IT-System - und das, obwohl fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) zugibt, dass ein solcher Angriff seinem Unternehmen die Existenz kosten könnte. Von den 21 Prozent, die bereits angegriffen wurden, benötigte ein Fünftel eine ganze Woche, um sich davon zu erholen. (PC-Welt/mje)