Awareness messen

Wie Ihr Security-Training erfolgreich wird

Wie stellen Unternehmen fest, ob ihre Security-Trainings für die Mitarbeiter etwas taugen? Indem sie Metriken festlegen, mit denen sie die Erfolge messen und das dann auch tun. Wir stellen mögliche Messgrößen vor.

Security-Awareness-Trainings sind ein elementarer Bestandteil vieler Maßnahmen zur Erhöhung der Informationssicherheit im Unternehmen. Oft müssen allerdings Betriebsräte und Mitarbeiter vorab informiert und ins Boot geholt werden, um überhaupt Aktivitäten durchführen zu können. Vielerorts wird aber noch gar nicht soweit gedacht oder diskutiert. Branchenumfragen überschlagen sich derzeit damit, dass viele Unternehmen ihr Heil in Sicherheits-Technologien suchen, dabei aber Investitionen in die Weiterbildung von Mitarbeitern in diesem Bereich eher vernachlässigen. Vor allem Investitionen in Analyse-Technologien liegen im Trend.

Die intelligente Software erfordert jedoch Expertenwissen, das vielen zuständigen Fachabteilungen fehlt und erst vermittelt werden muss. Nicht jeder im Netzwerk festgestellte Sicherheitsvorfall erfordert die gleiche Aufmerksamkeit. Oftmals lassen sich durch einfache Aufklärungsmaßnahmen viele durch die Software gefundene Vorfälle verhindern.

Zumindest ein positiver Trend lässt sich aber feststellen: Aus der 2011 veröffentlichten Studie "Security Awareness in der betrieblichen Praxis" der HECOM Security Awareness Consulting lässt sich ableiten, dass mehr Trainings als Präventivmaßnahme durchgeführt wurden, als bei der ersten Untersuchung dieser Art. Dieser Trend führt in die richtige Richtung. Je mehr jedoch in den Fachabteilungen und im Management über Awareness-Maßnahmen diskutiert wird, desto mehr rückt auch das Thema Erfolgsmessung in den Fokus. Allerdings bringt es nichts, einfach nur die Anzahl der Anrufe am Helpdesk oder die reine Anzahl an Sicherheitsvorfällen zu messen: Wichtig ist, zuallererst zu überlegen, was aussagekräftige Messkennziffern für das jeweilige Unternahmen darstellen, um nicht nur richtig, sondern auch das Richtige zu messen.

Ziel: Behavioural Change

Bevor es jedoch um Faktoren zur Erfolgsmessung geht, müssen die einzelnen Maßnahmen und deren Umsetzung skizziert werden. Der Erfolg einer umfassenden Kampagne zur Erhöhung der Security Awareness hängt von der Zielsetzung ab. Hier sollten das Management, die beteiligten Fachabteilungen und die Sicherheitsverantwortlichen die Ziele der Kampagne gemeinsam definieren. Um langfristige Effekte zu erzielen, müssen alle Maßnahmen ebenso langfristig angelegt sein.

Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in Security-Awareness-Fragen richtig?
Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in Security-Awareness-Fragen richtig?
Foto: Matej Kastelic - www.shutterstock.com

Feedback von und für die geschulten Mitarbeiter und Abteilungen spielt dabei eine große Rolle. "Letztlich geht es nicht nur darum, möglichst kreative Einmalaktionen durchzuführen, sondern einen Behavioural Change, also eine dauerhafte Änderung des Verhaltens, möglichst effizient und effektiv einzuleiten", sagt Michael Helisch, Dozent für Security Awareness, Inhaber von HECOM Security Awareness Consulting und zusammen mit Dietmar Pokoyski Herausgeber des ersten und bislang einzigen Fachbuchs zum Thema "Security Awareness" im deutschen Sprachraum. Eine Messung des Erfolgs der Kampagne wird, wenn überhaupt, zumeist vom Management gefordert, um das getätigte Investment intern rechtfertigen zu können. "In der Praxis muss davon ausgegangen werden, dass die Erfolgsmessung bei vielen Projekten aber eher vernachlässigt wird", fügt Helisch hinzu. Wenn aber ein solcher Nachweis sauber erbracht werden soll, ist es essentiell, vorab abzuklären, was gemessen, wann gemessen und wie gemessen werden soll.