Störungs- und Krisenmanagement

IT-Ausfällen vorbeugen

Brand, Stromausfall, Serverversagen, beschädigte Netzwerkkomponenten oder eine Krankheitswelle beim IT-Personal: alles realistische Szenarien, die Unternehmen in eine Krise führen können. Mit einer gründlichen IT-Notfallplanung lässt sich das verhindern.

Schon wenige Stunden Ausfall der Informations- und Kommunikationstechnik können je nach Branche und Unternehmen gravierende oder gar existenzbedrohende Schäden für den Geschäftsbetrieb mit sich bringen. Die IT-Notfallplanung beschäftigt sich - als Teilbereich des Business Continuity Management - konkret mit dem Prozessmanagement im Falle einer Störung oder eines Komplettausfalles der IT. Sie unterstützt Unternehmen bei der Prävention von Krisen oder Notfällen aus Störereignissen und sorgt im Ernstfall für eine strukturierte und schnelle Wiederherstellung der Systeme nach festgelegten Prioritäten, um betriebswirtschaftliche Schäden abzuwenden.

2010 waren bei dem weltweit größten Online-Versandhändler Amazon aufgrund eines Hardwarefehlers mehrere europäische Websites zeitweise ausgefallen, wodurch mitten in der Weihnachtszeit signifikante Umsatzeinbußen entstanden. Das ist nur ein Beispiel von vielen - früher oder später machen die meisten Unternehmen unliebsame Erfahrungen mit Datenverlusten, Störungen von Kern- oder Subsystemen und ähnlichen IT-Notfall-Szenarien - ob direkt oder indirekt. Denn die komplexen Strukturen der globalen Kollaborationsnetzwerke, Lieferketten und ineinandergreifenden Produktionsprozesse (Stichwort "Just-in-Time") machen Unternehmen in hohem Maße abhängig von einem kontinuierlichen und störungsfreien Geschäftsbetrieb zwischen allen Prozessbeteiligten.

Die Betriebsbereitschaft der IT zu sichern und ein Konzept für Desaster Recovery zu etablieren ist heute wichtiger denn je. Dazu gehört es auch, Risiken frühzeitig zu identifizieren, ungeplante Ausfallzeiten durch Vorkehrungsmaßnahmen zu minimieren, die Mitarbeiter auf den Ernstfall vorzubereiten und ein zuverlässiges Informations- und Notfallmanagement einzurichten.

Verantwortlichkeiten nicht klar geregelt

Kritik: Jochen Möller vermisst klare Zuständigkeiten, vor allem im Bereich Methodik.
Kritik: Jochen Möller vermisst klare Zuständigkeiten, vor allem im Bereich Methodik.
Foto: mIT Solutions GmbH

"Im Schnitt hat jedes zweite Unternehmen in Deutschland für Störfälle in der IT keine adäquate Notfallplanung parat, um negative Auswirkungen auf den laufenden Geschäftsbetrieb zu vermeiden oder zu minimieren", berichtet Jochen Möller, Geschäftsführer der Hamburger mIT solutions GmbH, aus seinem Beratungsalltag. Ein Grund sei, dass die Verantwortlichkeiten zwischen IT, Geschäftsführung oder Produktion nicht immer klar genug geregelt seien, um eine IT-Notfallplanung initiieren zu können. "Leider wird dieses Thema daher häufig erst dann mit dem notwendigen Engagement vorangetrieben, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist", so Möller. Im Ernstfall fehle es dann am methodischen Know-how, sodass oftmals keine strukturierte Herangehensweise mehr möglich seien - mit unproduktiven Mehrarbeitszeiten und Umsatzeinbußen als Folge.