Cisco 2011 Annual Security Report

Social Media, Smartphones, Tablets - Der Albtraum der IT-Abteilung wird wahr

Mitarbeiter fordern Zugriff auf alle Social-Media-Angebote mit allen Devices. Auf der Arbeit, unterwegs und Zuhause. Der mögliche Zugriff von überall ist dabei oft wichtiger als Sicherheitsregeln. Für die Sicherheit ist die IT-Abteilung zuständig, Anwender verstoßen da schon mal gegen Policies, wie Cisco feststellt.

Die Netzwerkspezialisten von Cisco beschäftigen sich im "Cisco 2011 Annual Security Report" mit Sicherheitsfragen aus der Sicht von Unternehmen. Im Mittelpunkt der umfassenden Betrachtungen steht der Mensch - als moderner Mitarbeiter vollgepackt mit Geräten, die er in einem unkonventionell gestalteten Arbeitsplan benutzt.

Überall und jederzeit tätig sein zu können, ist ihm wichtiger, als eine Rundumsorglos-Sicherheit der Unternehmensdaten. Der Mitarbeiter von morgen, der sich in manchen Betrieben schon heute zu Wort meldet, checkt mindestens einmal am Tag seine Facebook-Seite und findet überhaupt, dass ihm der Zugriff auf die sozialen Netzwerke natürlich auch während der Arbeit und auch mit firmeneigenen Geräten erlaubt sein sollte. Dabei hält er die eigene Anwesenheit im Büro für den Erfolg seiner Arbeit nicht für unabdingbar.

Und die IT kommt ins Schwitzen: Für die Sicherheit von Anwendungen und Daten ist nicht er zuständig; das ist Aufgabe der IT-Abteilung. So verhält er sich auch den Sicherheitsbestimmungen seines Unternehmens gegenüber: Er wird gegen jede Policy verstoßen, wenn er glaubt, dass das für seine Arbeit wichtig ist.

Personalabteilung will solche Mitarbeiter

Da er mehrere Geräte wie Notebooks, Tablets und Smartphones besitzt - manche auch mehrfach - ist er für die IT-Verantwortlichen eher ein Albtraum, als ein willkommener Kollege. Auf dem Wunschzettel der Personalverantwortlichen steht er allerdings ganz weit oben, denn er ist überdurchschnittlich einsatzfähig und leistungsbereit.

Genau 81 Prozent der von Cisco im Rahmen der Sicherheitsstudie befragten Studenten sind der festen Meinung, dass sie sich selber die Geräte aussuchen sollten, die sie für ihre Arbeit brauchen. Und sie würden zögern, in einem Unternehmen anzufangen, das ihnen den Zugriff auf Social Media verbietet.

Moderne Anwender sind der Albtraum der IT-Abteilungen

Vor die Wahl gestellt, würden sie den Internet-Zugang sogar einem Auto vorziehen. Sie sorgen sich nicht um ihre Passwörter, sie schauen mindestens täglich bei Facebook vorbei und sie leihen ihre Geräte auch mal anderen Leuten, die dringend etwas erledigen möchten.

Normalität: Moderne Mitarbeiter schauen mindestens einmal am Tag bei Facebook vorbei - und das muss nicht in der Firma sein.
Normalität: Moderne Mitarbeiter schauen mindestens einmal am Tag bei Facebook vorbei - und das muss nicht in der Firma sein.
Foto: Techniker Krankenkasse

Der Albtraum der IT-Abteilung - nach den Ergebnissen der Cisco-Umfrage ist er längst wahr geworden.

Die Konsumerisierung der IT ist kaum aufzuhalten, heißt es in der Studie, die damit im Kern zahlreiche andere Analysen bestätigt. Besonders beim Recruiting junger Mitarbeiter sei es immer seltener möglich, ihnen die Benutzung eigener Geräte zu untersagen.

Zugleich wirft ein lasches "Bring doch your own Device mit auf die Arbeit" (BdyoDmadA) alle zuvor definierten Sicherheitsregeln zum Schutz sensibler Firmendaten über den Haufen. Aber das ändert nichts an den Tatsachen.