Der Microsoft ISA Server 2004

ISA-Server als Webcache

Der Webcache ist der Teil des ISA-Servers, der für den Namensbestandteil "Acceleration" verantwortlich zeichnet. Beim Webcache handelt es sich um eine Konfiguration, bei der auch eine einzelne Netzwerkkarte ausreichend ist - in diesem Fall erfolgt der Zugriff auf das Internet durch ein bereits vorhandenes Gateway.

Der Trick am Webcache ist folgender: Man konfiguriert die Clients so um, dass sie ihre Anfragen an den ISA-Server richten und nicht an den eigentlichen Server im Internet. Der ISA-Server selbst übernimmt nun die Anfrage, leitet sie an den Webserver weiter und nimmt die Antwort entgegen, um sie lokal zwischenzuspeichern und dann an den Client zu schicken. Dieses Vorgehen bringt zunächst einmal keine Performance-Verbesserung, denn schließlich müssen Anfrage und Antwort nun einen zusätzlichen Rechner durchlaufen.

Betrachtet man das Verfahren jedoch innerhalb eines LANs, kommen die Vorteile ans Licht. Je mehr Personen mit einem Rechner im Web surfen, umso größer ist die Chance, dass der Webcache eine angeforderte Ressource bereits zuvor heruntergeladen hat. Ist das der Fall, liefert er die Ressource direkt aus, statt sie erst aus dem Internet zu holen.

Der Webcache holt nur noch dann Daten aus dem Internet, wenn er sie nicht bereits zuvor geladen hat, oder wenn die Daten veraltet sind. Ob sie veraltet sind, ermittelt er anhand der vom Webserver mitgelieferten Eigenschaften der angeforderten Ressource. Diese Art des Caching dient nicht nur der Verbesserung der Performance, sondern spart auch Traffic und damit bares Geld.

Der Webcache im ISA-Server hat noch eine weitere Funktion, die ausschließlich für die Verbesserung der Performance gedacht ist: Man kann den Cache auf Basis eines Zeitplans im Voraus füllen. In diesem Fall holt sich der ISA-Server zu festgelegten Zeitpunkten bestimmte Ressourcen automatisiert aus dem Web, die auf jeden Fall verfügbar sind und schnell an lokale Clients ausgeliefert werden können. Anders als im normalen Betrieb haben dann alle angeschlossenen Benutzer einen beschleunigten Zugriff - der erste Benutzer wird nicht ausgeschlossen.