Inklusive Small Business Server 2003

Support-Ende Windows Server 2003 - Der Countdown läuft

Im Juli 2015 endet der Produktlebenszyklus von Windows Server 2003 und damit dessen Support durch Microsoft. Es ist also höchste Zeit sich um die entsprechende Systeme und insbesondere auch die darauf laufenden Anwendungen zu kümmern.

Nachdem der Mainstream-Support für Windows Server 2003 bereits am 13. Juli 2010 abgelaufen ist, steht nun am 14. Juli 2015 das Ende der "Extended Support"-Phase bevor. Danach wird Microsoft weder Updates noch Hotfixes oder Security-Patches für die in die Jahre gekommene Serverplattform liefern. Dies betrifft sämtliche Editionen von Windows Server 2003, Windows Server 2003 R2 sowie den Microsoft Small Business Server (SBS) 2003 und ist unabhängig davon, ob das OS auf einem physischen Server oder in einer Virtual Machine (VM) läuft.

Den betroffenen Unternehmen und Organisationen beschert das Support-Ende das Risiko nicht mehr zu behebender Sicherheitslücken und damit eine beträchtliche Gefährdung ihres Compliance-Status. Deshalb führt für sie nun endgültig kein Weg mehr daran vorbei, sich vom vertrauten Windows Server 2003 zu verabschieden und die Aktualisierung der Serverlandschaft in Angriff zu nehmen, wie dies schon kürzlich auf der Client-Seite mit dem Support-Ende von Windows XP der Fall war.

Das Problem hat ein beachtliches Ausmaß: Laut Microsoft lief Windows Server 2003 im Sommer letzten Jahres noch auf 24 Millionen Maschinen, und selbst das US-amerikanische Computer Emergency Readiness Team (US-CERT) warnte vor dem Ablauf des Microsoft-Supports. Nach HP-internen Schätzungen sind nach wie vor noch über neun Millionen Maschinen mit der bewährten Serverplattform zu migrieren.

Heutzutage ist die IT gefordert, sich immer zeitnäher an den Anforderungen der Fachbereiche auszurichten - Stichwort "DevOps". Da mag sich manch ein Außenstehender wundern, dass so viele IT-Organisationen auf ein längst veraltetes Serverbetriebssystem setzen. Doch dies hat seine Gründe - auch jenseits der in IT-Abteilungen weit verbreiteten Ansicht, man solle ein einmal laufendes Serversystem besser nie mehr verändern ("Never touch a running system").

Ein Haupthindernis für das zügige Ausrangieren von Windows Server 2003 ist der beträchtliche Bestand an veralteten ("Legacy"-) Windows-Anwendungen, vor allem Applikationen, die noch für die 16-Bit-Prozessorarchitektur geschrieben wurden. Im Gegensatz zum aktuellen Windows Server 2012 mit 64-Bit-Architektur und dessen Vorläufer Windows Server 2008 (32- und 64-Bit) war Windows Server 2003 das letzte Microsoft-Betriebssystem, das neben 32-Bit- noch 16-Bit-Applikationen unterstützte. So sah sich manch ein Unternehmen, dessen geschäftskritische ERP-Anwendung auf der 16-Bit-Architektur basiert, praktisch gezwungen, bei Windows Server 2003 "stehenzubleiben" und diese Plattform bis zum Schluss auszureizen.