System Center 2012 R2 und SQL Server 2014

Windows Server 2012 R2 - die wichtigsten Neuerungen

Bereits im Herbst 2013 und somit nur rund ein Jahr nach dem jeweiligen Major-Release sollen die R2-Versionen von Windows Server 2012 und System Center 2012 sowie der SQL Server 2014 auf den Markt kommen.

Im Cloud-Zeitalter ticken Uhren anders, einstige Gesetzmäßigkeiten gelten nicht mehr: Brachte Microsoft bei früheren Generationen seiner IT-Infrastrukturlösungen lediglich alle vier Jahre ein Major-Release heraus und frischte dieses nach zwei Jahren mit einem Minor-Release - "Release 2" genannt, abgekürzt "R2" - auf, so gibt Microsoft jetzt deutlich mehr Gas.

Rund ein Jahr nach dem jeweiligen Major-Release sollen bereits die R2-Versionen von Windows Server 2012 und System Center 2012 sowie der SQL Server 2014 erscheinen. Ergänzend dazu werden die Cloud-Services Windows Azure und Windows Intune mit weiteren Funktionen ausgestattet, die Hand in Hand mit On-premise-Lösungen arbeiten und so einen flexiblen Mischbetrieb von Private-, Public- und hybriden Clouds gestatten.

R2-Funktionalität bei Hyper-V

Als Fundament nutzen die Microsoft Cloud-Lösungen die Virtualisierungstechnologie Hyper-V. Diese hat Microsoft bei Windows Server 2012 R2 um viele nützliche Merkmale erweitert. So bietet die Datacenter-Edition mit ihren unlimitierten Virtualisierungsrechten nun die Möglichkeit zur automatischen Aktivierung von Windows-Gastbetriebssystemen. Insbesondere für Rechenzentren und Hoster senkt diese "Zero-Touch"-Maßnahme den Verwaltungsaufwand.

Praktisch ist die Option, sich per Remotedesktop direkt mit einer virtuellen Maschine zu verbinden, selbst wenn diese keine zugehörige Client-Software geladen hat. Das erlaubt es, bereits die Installation eines Gastbetriebssystems aus der Ferne zu steuern und Gäste remote zu administrieren, für die kein passender Client existiert.

Ein echter Usability-Gewinn für viele Administratoren ist die Aufhebung der bisherigen Beschränkung der Copy&Paste-Funktion zwischen Host und Client auf Textinformationen. Windows Server 2012 R2 Hyper-V beherrscht auch den Transfer von Grafiken sowie das bequeme Kopieren von Dateien mittels Drag&Drop. Da diese Operationen den VMbus von Hyper-V nutzen, lassen sie sich ebenfalls von einer entfernten Station sowie den auf dem Host laufenden Gästen durchführen.

Virtuelle Maschine Generation 2

Windows Server 2012 R2 Hyper-V führt einen neuen VM-Typ ein, den Microsoft als "virtuelle Maschine Generation 2" bezeichnet. Anstatt wie bislang üblich einen physischen PC mit all seinen Hardwarekomponenten nachzubilden, verzichtet eine Gen2-VM bewusst auf die Komplettnachbildung eines physischen PCs. Emulierte Geräte kennt dieser VM-Typ nicht, der ohne PCI-Bus und ohne BIOS auskommt.

Vielmehr nutzt eine Gen2-VM ausschließlich synthetische Geräte sowie UEFI-Firmware (Unified Extensible Firmware Interface). Das ermöglicht es diesem VM-Typ, von virtuellen SCSI-Festplatten und Netzwerkadaptern zu booten und Secure-Boot zu verwenden, was für mehr Flexibilität und Sicherheit sorgt.

Als Gastbetriebssysteme kommen jedoch nur Windows Server 2012, Windows 8 und nachfolgende Versionen in Betracht, was die Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Eine herkömmliche virtuelle Maschine auf den neuen VM-Typ umzurüsten ist ebenso wenig vorgesehen wie ein Wechsel von Gen2-VM zu einer normalen virtuellen Maschine.