Ohne Exchange und SharePoint - richtig migrieren

Windows Server 2012 Essentials - der Nachfolger des SBS 2011

Mit Windows Server 2012 gibt es keinen Small Business Server mehr. Der Nachfolger ist die Essentials-Edition von Windows Server 2012 - ohne Exchange und SharePoint. Unternehmen, die migrieren, müssen einiges beachten.

Wer bisher Microsoft Exchange zusammen mit Small Business Server genutzt hat, muss mit Windows Server 2012 umdenken. Das gilt auch für Unternehmen, die SQL Server oder SharePoint im Small-Business-Server-Netz nutzen. Microsoft nimmt Small Business Server aus dem Programm. Es gibt kein Serverpaket mehr, das das Betriebssystem zusammen mit einem E-Mail- und Datenbank-Server bietet.

Als Alternative besteht die Möglichkeit, Windows Server 2012 Essentials einzusetzen und die Exchange-Daten zu Office 365 auszulagern. Bei der Migration ist aber einiges zu beachten.

Erst Exchange migrieren, dann Windows Server 2012 kaufen

Unternehmen, die beabsichtigen, auf die neue Version zu wechseln, sollten im ersten Schritt die lokalen Exchange-Daten von SBS zu Office 365 migrieren. Dabei spielt es keine Rolle, welche SBS-Version im Einsatz ist. Der Vorteil bei der Migration zu Office 365 ist, dass Unternehmen dadurch auch gleich Zugang zu SharePoint Online erhalten. Auch hier lassen sich die Daten des alten Unternehmens-Webs übernehmen. Die Migration kann entweder mit Tools erfolgen oder auch manuell, je nachdem, wie groß die Menge der Daten ist, die übernommen werden soll.

Doch vor der Migration müssen sich Unternehmen für eine der Office-365-Editionen entscheiden. Bei der Wahl hilft Microsoft mit einer eigenen Internetseite. Die Preise variieren von 3,57 Euro bis zu 19,00 Euro pro Benutzer und Monat. Die Leistungsunterschiede zeigt Microsoft detailliert auf.

Exchange zu Office 365 migrieren

Bei der Migration der E-Mail-Daten hilft der Exchange Deployment Assistant. Eigene Internetdomänen lassen sich in der Verwaltungskonsole an Office 365 anbinden. Unternehmen sollten aber beachten, dass Office 365 nicht alle Anbieter unterstützt; vor allem preiswerte Angebote, beispielsweise von 1&1 und Co,. lassen sich nach unserer Erfahrung nicht immer mit Office 365 verknüpfen.

Die Domänen, die Administratoren an Office 365 anbinden, konfigurieren sie im Webportal über den Administratorbereich unter Verwaltung\ Domänen. Wer keine eigene Domäne hat, kann auch mit der Domäne <Eigener Name>.onmicrosoft.com arbeiten. Diese gehört zum Office-365-Paket dazu. Die Migration der Daten von lokal betriebenen Exchange-Servern auf Office 365 unterstützt Microsoft ebenfalls. Administratoren finden diese Möglichkeit auf der Startseite des Portals, wenn sie auf Optionen im Bereich Outlook oder Exchange Online klicken.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen lokalen Exchange-Server an Windows Server 2012 Essentials anzubinden. Der neue Server bietet hierzu ebenfalls einen Assistenten. Eine pauschale Empfehlung, welcher Weg - Office 365 oder eigener Exchange Server - der bessere ist, gibt es nicht, da dies nicht nur eine Sache der Kostenabwägung ist, sondern auch Punkte wie vorhandenes Know-how und Serverhardware zu berücksichtigen sind.