Tipps, Tools und CMDLets

Windows-Praxis: Gruppenrichtlinien überprüfen und Fehler beheben

Wenn Gruppenrichtlinien von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 nicht einwandfrei funktionieren, ist es nicht sinnvoll sie zu deaktivieren. Wir zeigen, wie Sie das Group Policy Management überprüfen, Fehler beheben und richtig konfigurieren. Hierzu gibt es viele Tools sowie die PowerShell mit CMDLets.

Beim Einsatz von Gruppenrichtlinien ist es notwendig zu überprüfen, ob Einstellungen auf den Clients überhaupt verwendet werden und wie sich diese auswirken. Wenn bestimmte Einstellungen oder ganze Richtlinien nicht mehr wirksam sind, gehört die Fehlersuche zu den grundlegenden Aufgaben.

In diesem Artikel verwenden wir exemplarisch den Small Business Server 2011 Standard, der auf dem Standardbetriebssystem Windows Server 2008 R2 Standard x64 aufbaut. Zusätzlich haben wir auf dem Server das Service Pack 1 für Windows Server 2008 R2 installiert. Dieses lässt sich auch für Windows 7 sowie für Microsoft Hyper-V Server 2008 R2 installieren. Alle Vorgehensweisen funktionieren natürlich auch ganz normal mit Windows Server 2008 R2 und teilweise auch mit Windows Server 2008.

Viele Einstellungen der Gruppenrichtlinien in Windows Server 2008 R2 erfordern Clients mit Windows 7, zum Beispiel Branch Cache und DirectAccess. Die meisten Einstellungen übernehmen aber auch Arbeitsstationen mit Windows Vista und teilweise auch Windows XP. In der Beschreibung der meisten Richtlinien sehen Sie, mit welchen Betriebssystemen diese kompatibel sind.

Gruppenrichtlinien in Windows Server 2008 R2 und Windows 7

Beim Zusammenspiel von Windows Server 2008 R2 und Windows 7 lassen sich jetzt auch Gruppenrichtlinien automatisch anwenden, wenn sich ein Client per VPN mit dem Netzwerk verbindet. Dazu ist noch nicht mal eine direkte VPN-Einwahl notwendig, denn Windows 7 kann Netzwerkverkehr kapseln und über das Internet zu einem veröffentlichten Server senden. Ein so angebundener Computer verhält sich, wie wenn er im lokalen Netzwerk positioniert ist. Dafür sorgt die neue DirectAccess-Technik in Windows 7 und Windows Server 2008 R2. Das heißt, Gruppenrichtlinien lassen sich jetzt auch mit Heimarbeitsplatzrechnern anwenden, was die Überprüfung aber teilweise erschwert.

Sie haben auch die Möglichkeit, die Verwaltungswerkzeuge von Gruppenrichtlinien, also vor allem die Gruppenrichtlinienverwaltungskonsole, auf einem Client-Rechner zu installieren. Der Vorteil dabei ist, dass Sie Test-Tools nicht auf Servern installieren müssen, sondern Arbeitsstationen des Admins verwenden können. Auf einem Admin-PC sind Zusatz-Tools wesentlich besser aufgehoben als auf einem Server.

Damit Sie die Gruppenrichtlinienverwaltung von Windows Server 2008 R2 auf einem Computer mit Windows 7 ausführen können, benötigen Sie die Remote-Server-Verwaltungs-Tools (RSAT), die Sie bei Microsoft herunterladen können. Über diese Tools lassen sich unter anderem die Richtlinien verwalten. Damit Client-Computer Richtlinien anwenden, benötigen PCs grundsätzlich keine zusätzliche Software - entweder ist der Computer kompatibel mit der entsprechenden Richtlinieneinstellung, oder er ist es nicht.