Desktop-Virtualisierung
VMware Workstation 10 im Test
Mit der Workstation von VMware lassen sich Betriebssysteme direkt auf einem Desktop-System virtualisieren. Im Gegensatz zu Serverlösungen ist sie eher für Entwickler, IT-Profis oder Bastler gedacht. Auch wenn kostenlose Lösungen wie etwa die VirtualBox von Oracle eine Alternative bieten, dürfte die VMware-Lösung Workstation 10 immer noch eine große Fangemeine haben.
Optisch hat sich seit der Vorgängerversion, der VMware Workstation 9, wenig geändert. Das jeweilige virtuelle System dominiert die Ansicht, in der linken Seitenleiste sind alle verfügbaren virtuellen Systeme aufgelistet. Die VMware Workstation 10 kann nicht nur auf lokale VMs zugreifen, sondern startet außerdem im Netzwerk freigegebene virtuelle Systeme (eine Funktion, die mit Workstation 9 eingeführt wurde) und dient zudem als Client für vSphere, die Serverlösung von VMware.
Neue Cloud- und Schulungsfunktionen
Apropos Server: VMware hat die sogenannte Nested-Virtualisierung in der Workstation 10 ein wenig ausgebaut. Mit der neuen Version sich können Nutzer komplette Cloud-Infrastrukturen auf dem Desktop-PC aufbauen. So lassen sich neben VMware ESX/vSphere und Hyper-V von Microsoft auch die Micro Cloud Foundry von VMware oder Open Stack der Apache Foundation installieren. Sinnvoll ist das beispielsweise für Entwicklungsumgebungen oder zu Schulungszwecken.
- VMware Workstation 10
Erster Start: So sieht VMware Workstation 10 direkt nach der Installation aus. - VMware Workstation 10
Klassische Ansicht: Beim Design hat sich seit Workstation 9 nichts geändert. - VMware Workstation 10
Virtualisiertes Tablet: Im Bild läuft Windows 8.1 im Vollbild-Modus auf einem Microsoft Surface. Und das überraschend schnell und mit allen Tablet-Funktionen, von Touch bis zu den Sensoren. - VMware Workstation 10
Mehr RAM: Virtuellen Systemen lässt sich jetzt bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher zuweisen. - VMware Workstation 10
Durchgereicht: Mit Workstation 10 können Tablets erstmals Sensordaten an das virtuelle System weitergeben. - VMware Workstation 10
Verschlüsselung: Auf Wunsch werden VMs mit 256 AES verschlüsselt. - VMware Workstation 10
Ablaufdatum: Die Verschlüsselung ist notwendig, wenn man die VM mit einem Ablaufdatum versehen möchte. - VMware Workstation 10
Virtuelle Netzwerke: Die Workstation 10 unterstützt bis zu 20 virtuelle Netzwerke. Leider hat sich sonst beim Netzwerk Manager nichts getan. - VMware Workstation 10
Schnellwahl: Mit der neuen Schnellwahl lassen sich virtuelle Systeme im Vollbildmodus schnell spezifischen Monitoren zuweisen.
Zum Thema Schulung gehört auch eine neue Funktion, bei der sich virtuelle Systeme mit einem Ablaufdatum versehen lassen. Ist diese Funktion aktiv, gleicht die Workstation in regelmäßigen, anpassbaren Intervallen die aktuelle Zeit mit einem Zeitserver ab. Sobald das Ablaufdatum erreicht ist, wird das virtuelle System eingefroren und lässt sich nicht mehr starten. In Kombination mit der Schnappschussfunktion, die es schon länger im Produkt gibt, lassen sich so relativ einfach sichere und saubere Test- und Gastsysteme aufsetzen.
Hier ist auch die KVM-Funktion interessant. Diese Kommandozeilenfunktion startet ein virtuelles System automatisch im Vollbildmodus, für den Nutzer ist kein Unterschied zum "richtigen" Betriebssystem erkennbar. Alternativ lassen sich VMs auch über HTML5-fähige Browser starten. Diese Funktion wird mit WSX möglich. Eingeführt wurde diese Funktion in Workstation 9, für Workstation 10 wurde der notwendige WSX-Server überarbeitet und kann in einer neuen Version heruntergeladen werden.