Die Zukunft des Rechenzentrums

Software Defined Data Center – Hype oder Realität?

Einmal mehr pushen Hersteller und Analysten ein neues IT-Schlagwort: Das Software-Defined Data Center soll das angestaubte RZ-Konzept revolutionieren. Doch was steckt wirklich dahinter?

Unter dem Begriff "Software-Defined" propagieren Hersteller wie EMC und dessen Tochter VMware Produkte und Konzepte, die sich so zusammenfassen lassen: Virtualisierungs-Software soll den vier Säulen eines Rechenzentrums – Server, Speicher, Netzwerk und Security – neue Intelligenz einflössen. Im Prinzip möchte man den Erfolg von Server-Virtualisierung auf die anderen Bestandteile eines Rechenzentrums ausdehnen. Server-Virtualisierung mit virtuellen Maschinen (VMs) könnte man insofern genauso als "Software-Defined Server" bezeichnen. Die einzelnen VMs sind ein Stück Software, das dem Server-Betriebssystem einen unabhängigen Server vorgaukelt.

Der Vorteil einer in dieser Form durchgeführten Konsolidierung: mehr (virtuelle) Server auf einer einzigen (physikalischen) Maschine, weniger physikalische Server, weniger Platz im Rechenzentrum, eventuell weniger Energieverbrauch. Ob eine wirkliche Kosteneinsparung erzielt werden kann, bedarf einer genauen Kalkulation im Einzelfall: VMware verlangt üppige Software-Lizenzen (Hyper-V von Microsoft gibt es dagegen mit dem Windows-Betriebssystem zusammen umsonst), und für virtuelle Umgebungen, die nebeneinander die CPU beanspruchen, bedarf es leistungsfähiger neuer Server mit mehreren Cores oder CPUs.