Der Desktop-PC im Wandel

User Virtualization - Die persönliche Einstellungen auf jedem Gerät

Persönliche Einstellungen vom Desktop auf dem Notebook wiederfinden, die E-Mail-Konfiguration am iPad oder Android-Tablet einfach übernehmen - solche Vorteile verspricht das Konzept der User Virtualization. Wir erörtern was hinter dem Konzept der User Virtualization steckt.

Früher waren die Regeln für Arbeitsplatzrechner noch einfach: Eine Arbeitskraft und ein PC lautete die Formel. In Zeiten von Home Office, Bring-your-own-Device (BYOD) und Firmen-iPad haben sich die Ansprüche der Anwender gewandelt. Daten und persönliche Einstellungen, quasi das digitale Ego, sollen dem Nutzer überall hin folgen - und das über Plattformgrenzen hinweg.

Klassische Profillösungen kommen damit an ihre Grenzen. Das Konzept des lokal gespeicherten Profils, bei dem in der Registry alle Informationen zusammenfließen, birgt schließlich eine ganze Reihe von Nachteilen. Privatanwender kennen die Komplexität von Microsofts zentraler Einstellungsablage nur zu gut und wissen um deren Anfälligkeit. Auch im Firmenumfeld sind die daraus entstehenden Probleme hinderlich. Wenn Einstellungen beispielsweise falsche konfiguriert sind, hilft oft nur noch das Löschen des kompletten Profils. Zudem sammelt sich dort im Lauf der Jahre eine Menge obsoleter Einträge an.

Desktop im Umbruch: Der klassische Desktop-Rechner hat ausgedient. Mit User Experience Virtualisierung (UE-V), Application Virtualisierung und VDI stehen neue Technologien am Start.
Desktop im Umbruch: Der klassische Desktop-Rechner hat ausgedient. Mit User Experience Virtualisierung (UE-V), Application Virtualisierung und VDI stehen neue Technologien am Start.
Foto: Microsoft

Trotzdem wurde das Konzept zunächst in die vernetzte Welt übertragen: Beim Roaming-Profil lagert es als dem Benutzer zugeordnete Datei in einer Domäne. Startet der Anwender seinen Rechner, wird es gecached und auf dessen Endgerät übertragen. Beim Abmelden wiederholt sich der Vorgang in umgekehrter Richtung und die Profildatei wandert zurück auf den zentralen Server. So genannte verpflichtende Profile gehen sogar einen Schritt weiter und setzen auf vollkommen starre Einstellungen: Jeder Neustart des Rechners ist auch ein Komplett-Relaunch der eigenen Benutzereinstellungen. Dieses Verfahren, das für Point-of-Sales-Stationen oder Internetcafés ideal ist, wird auch in vielen Unternehmen praktiziert.