Tipps zur Virtualisierung mit Windows Server 2012

Wie viel Virtual Memory ein Hyper-V-Host braucht

Mit dem Windows Server 2012 und dem zugehörigen neuen Hyper-V ändern sich im Vergleich zum Vorgänger die Möglichkeiten und vor allem die Notwendigkeit die Konfigurationen anzupassen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Konfiguration des Virtual Memory (pagefile.sys) für Hyper-V.

Für Windows Server 2008 R2 bestand eine Empfehlung, die Standardeinstellung hinsichtlich des Virtual Memory anzupassen. Dieser Beitrag klärt, ob dies unter Windows Server 2012 auch noch notwendig ist.

Auch bei Windows Server 2012 ist die Standardeinstellung nach der Installation "Automatically manage paging file size for all drives". Doch vergleicht man die Größe des pagefile.sys stellt man fest, dass der neue Windows Server die Allozierung viel intelligenter durchführt. Die Konfiguration des Virtual Memory sieht bei den Hosts nach einigen Tagen Betrieb wie folgt aus, hier ein Auszug aus den Settings:

Virtual Memory unter Hyper-V

Windows Server 2008 R2

Windows Server 2012

Physical Memory

16 GByte

16 GByte

Recommended

24 GByte

5,5 GByte

Allocated

16 GByte

2,5 GByte

Die generelle Empfehlung lautet daher, die Konfiguration auf "Default" zu belassen und nur anzupassen, sollte das pagefile.sys wider Erwarten zu groß werden. Wie bisher gilt der Grundsatz in der Parent Partition nur qualifizierte und effektiv benötigte (Management-)Software zu installieren.

Pagefile Konfiguration (bei Server Core)

An der Konfiguration des Pagefile bei Server Core Installation Mode hat sich nicht viel verändert. Folgendes PowerShell-Script deaktiviert die automatische Verwaltung und setzt dann einen Wert von 10 GByte (als Beispiel).

$Pagefile = Get-WmiObject Win32_ComputerSystem

$Pagefile.AutomaticManagedPagefile = $false

$Pagefile.Put()

$NewPagefile = gwmi -query "select * from Win32_PageFileSetting where name='C:\\pagefile.sys'"

$NewPagefile.InitialSize = [int]"10240"

$NewPagefile.MaximumSize = [int]"10240"

$NewPagefile.Put()

Da sich das User Interface bei Windows Server 2012 nun entfernen lässt, könnte ein neuer Host zunächst als "Server with a GUI" installiert und konfiguriert und erst danach in den Core Installation Mode "transferiert" werden. Dann wird auch kein CMDet für die Konfiguration des pagefile.sys benötigt.

Und was ist mit Memory Reserve?

Auch hier hat sich die Empfehlung für Windows Server 2012 geändert und es wird daher nicht geraten den Wert manuell anzupassen. Die automatic root reserve Formel wurde für Windows Server 2012 weiter überarbeitet und Hyper-V kalkuliert automatisch den richtigen Wert um die Stabilität und Performance des Hosts zu garantieren.

Der Registry Key existiert natürlich auch weiterhin: HKLM\SOFTWARE\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\Virtualization und der Eintrag MemoryReserve. Eine manuelle Anpassung führt aber in der Regel zu mehr Problemen als das diese hilft. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag des Blogs Server Talk. Dieses und weitere Blogs finden Sie auch auf Microsofts TechNet.