Horizon View, Mirage, Workplace oder Workstation

Ratgeber: Was ist was bei der VMware-Desktop-Virtualisierung

VMware baut sein Desktop-Virtualisierungsportfolio kontinuierlich aus. Unsere Produktübersicht stellt die aktuellen Lösungen zur Desktop-Virtualisierung vor wie Horizon View, Horizon Mirage oder VMware Player oder VMmware Blast und erklärt deren Anwendungsgebiete im Detail.

In puncto Servervirtualisierung ist VMware mit seinen Produkten uneingeschränkter Marktführer. Der Virtualisierungsspezialist führt aber auch die Benutzergeräte in virtuelle Sphären über. Hierzu hat VMware sein Portfolio an Desktop-bezogenen Techniken und Produkten in den vergangenen Jahren beständig ausgebaut. Auf der Website von VMware finden sich dazu die drei Rubriken "Desktopvirtualisierung und Mobile Computing", "Personal Desktop" und "Kostenlose Produkte". Zu "Desktopvirtualisierung und Mobile Computing" gehören die Produkte Horizon View (ehemals VMware View), Horizon Mirage und Horizon Workspace, die in der Horizon Suite zusammengefasst werden. Die Kategorie "Personal Desktop" umfasst Fusion, Fusion Professional, Workstation und Player 6 Plus. Zu den kostenlosen Produkten gehören unter anderem vCenter Converter und mehrere Tools für den Betrieb des Data Center. Der vCenter Converter hilft bei der Übertragung (Konvertierung) von virtuellen oder physischen Systemen in virtuelle Umgebungen.

Dieser Beitrag gibt einen detaillierten Überblick über alle Endanwender- und Desktop-Produkte von VMware und soll damit helfen, das richtige Produkt für das entsprechende Einsatzgebiet zu finden.

VMware Horizon Suite - Plattform für mobiles Arbeiten

Die Horizon Suite besteht aus der marktführenden Desktop- Virtualisierungslösung von VMware sowie neueren Technologien, die speziell auf Mobilität und Zusammenarbeit ausgerichtet sind. Zur Horizon Suite gehören Horizon View (ehemals VMware View), Horizon Mirage und Horizon Workspace.

Horizon View

Horizon View ist aus VMware View hervorgegangen. Mithilfe von Horizon View können Unternehmen ihre Desktops in die virtuelle Welt überführen. Ein "Desktop" ist im Sinne von Horizon View ein vollständiger Arbeitsplatz eines Benutzers, der als virtuelle Maschine bereitgestellt wird. Diese ist im Rechenzentrum laufend sowie online über ein spezielles Remote Desktop Protokoll (PCoIP) von jedem verfügbaren Endgerät aus erreichbar. Zum Horizon View Desktop gehört das Betriebssystem samt der Windows-Anwendungen. Dabei sind verschiedene Modelle zur Umsetzung möglich. Horizon View gliedert sich auf in einen "Linked-Clone Desktop-Pool", einen "Automated Desktop Pool", einen "Manual Desktop Pool" für individuelle Desktops sowie den "Microsoft Terminal Services Pool".

Die vier Modelle unterscheiden sich in der "Ausführumgebung", also der Umgebung, in der der virtuelle Desktop letztendlich läuft. Dies kann beispielweise ein lokaler PC, ein Blade-Einschub im Rechenzentrum oder ein Desktop-Image in einem Server sein. Ein virtueller Desktop ist aber immer ein vollständiges System aus Betriebssystem und Anwendungen.

Arbeitsstationen: Horizon View stellt virtuelle Desktops (VMs) bereit.
Arbeitsstationen: Horizon View stellt virtuelle Desktops (VMs) bereit.
Foto: VMware

Durch Horizon View erfolgt die Verwaltung der Desktops zentralisiert aus dem Data Center. Hierzu dient der View-Administrator. Er ist die zentrale Verwaltungskonsole für eine Horizon-View-Umgebung. Mit Unterstützung des View-Administrators richtet der IT-Verwalter die View-Infrastruktur ein und passt sie an die eigenen Anforderungen im Unternehmen an. Zu diesen Aufgaben gehören die Verwaltung der View-Umgebung und das Einrichten der Desktops für die Benutzer. Statt der Installation von Software auf den Benutzergeräten kommen in der Regel Templates oder Pools zum Einsatz. Aus diesen Templates oder Desktop-Pools werden dann die individuellen Arbeitsplätze der Anwender bereitgestellt. Daher müssen für virtuelle Desktops lediglich diese Templates eingerichtet werden: Diese standardisierten Arbeitsplatzumgebungen vereinfachen die Verwaltung der Desktop-Umgebung. Der Benutzer erhält dann einen der virtuellen Arbeitsplätze zugewiesen. Über ein Zugangsportal werden dem Benutzer die virtuellen Desktops zur Verfügung gestellt.

Ein Connection Server übernimmt die Rolle des Brokers. Der Benutzer verbindet sich mit seinem Endgerät über den Horizon View Connection Server. Dieser nimmt die Benutzeranfrage entgegen und schleust sie an die nachgeschaltete View-Infrastruktur weiter. Zu den Aufgaben des Connection Servers gehört außerdem die Authentifizierung der Benutzer. Anschließend wird für den User der ihm zugewiesene Desktop ausgewählt. Ein Horizon-View-Desktop benötigt daher in jedem Fall eine Netzwerkanbindung an die zentralen IT-Dienste, die ihm seinen Arbeitsplatz bereitstellen. Abhängig von der Art der Nutzung des View-Desktops ist die Netzwerkanbindung eine kritische Komponente für den Erfolg des Roll-outs. Allerdings wird durch das PcoIP-Protokoll die optimale Nutzung der vorhandenen Netzwerkanbindung unterstützt, damit der User in den Genuss der bestmöglichen Performance kommt.