Server-Konsolidierung

Virtualisierung - Ratgeber für die Migration von Servern

Angetrieben durch Business-Vorgaben sind die Themen Kapazitätsplanung, Green IT und Kostensenkung allgegenwärtig. Die Migration physischer Server in eine virtuelle Umgebung setzt diese Vorgaben bei guter Planung erfolgreich um.

Betrachtet man den Trend der vergangenen Jahre im Bereich der Server, so erkennt man eine sich abwechselnde Schwerpunktverlagerung von der Konsolidierung von Einzelsystemen auf ein performantes Enterprise-System hin zu einzelnen Blade-Systemen.

Virtualisierung als Form der Konsolidierung von Servern in virtuelle Maschinen (VM) oder virtuelle Umgebungen (Virtual Environment VE) ermöglicht eine Energie- und Raumeinsparung durch Reduktion der physikalischen Systeme. Außerdem erlaubt die Virtualisierung eine schnellere Inbetriebnahme von Systemen.

Werfen wir einen Blick zurück, so gab es leistungsstarke und teure Enterprise-Systeme mit vielen Einzelprozessoren, deren Hardwarekomponenten zu sogenannten unabhängigen, voneinander abgeschirmten Domains unterteilt werden konnten. Die Zuordnung der Ressourcen zu den einzelnen Domains war mehr oder weniger fest definiert. Später konnten Ressourcen aus der einen Domain abgezogen und diese einer anderen Domain zugewiesen werden –und das ohne merklichen Systemunterbruch, also dynamisch. Klassiker für Domaining und Partitioning auf der Hardware-Ebene waren und sind hier SUN Starfire (E10K), Starcat (F15K) und die ganze Fire-Serie.

Virtualisierung: Szenario für die Migration physischer Server auf eine virtuelle Umgebung.
Virtualisierung: Szenario für die Migration physischer Server auf eine virtuelle Umgebung.

Mittels logischer Partitionierung, wie man sie bei IBM seit dem Power4 bei der p-Series als LPAR findet, kann man physikalische Komponenten mehreren Partitionen parallel logisch zuteilen – also ebenfalls auf der Hardwareebene. Seit dem Power5 und AIX5.3 gibt es die Mikropartitionierung. Diese erlaubt die dynamische Zuteilung von 1/10 CPU-Leistung zu den Betriebssystemen innerhalb der Partitionen je nach Leistungsbedarf oder nach einem definierten Schema, beispielsweise minimale oder maximale CPU-Leistung. Pro CPU sind damit nochmals je zehn LPAR möglich. Innerhalb der LPAR kann das gleiche Betriebssystem oder beispielsweise Linux betrieben werden. Seit dem Power6 und AIX 6.1 können die LPAR auch zwischen den Maschinen verschoben werden (Partition Mobility).

Ressourcennutzung verschiedener Virtualisierungslösungen

System/ Hersteller

Art der Nutzung

Typisierung

Level

SUN

Aufteilung der Hardware (HW)

Domaining, Partitioning

HW

IBM i-p-Series

AIX 5.3/ Linux

AIX 6.1

Versch. Betriebsmodi,

Ressourcenteilung,

virt. HW-Ressourcen

Log. Partitionierung (LPAR),

Mikro-LPAR/shared Prozessor LPAR

HW

Steuerung durch Hypervisor/ Workload-Manager

IBM z-Series

OS : z/VM

Ressourcenteilung

LPAR

Paravirtualisierung

HW

XEN

OS-Ressourcen-Sharing

Virtualisierung

Hypervisor-Layer

OS

VMware

App-Ressourcen-Sharing

HW-Virtualisierung

OS/ Applikation

SUN

Solaris ab 10

OS-Ressourcen-Sharing

Container, OS-Virtualisierung

OS

openVZ/ Virtuozzo

App-Ressourcen-Sharing

OS-Virtualisierung

OS

Microsoft

Virtual PC

Ressourcen-Sharing

HW-Emulation

OS/ Applikation

Qemu + Bochs

Ressourcen-Sharing

HW-Emulation

SW

MS Hyper-V

Ressourcen-Sharing

Virtualisierung

HW

Das Ziel damit war klar: die anspruchslosen Services auf den vielen physikalischen Klein-Servern auf wenige leistungsstarke Enterprise-Systeme zu konsolidieren. Damit werden die Ressourcen so effektiv wie möglich genutzt und verteilt, ohne dass die Applikationen innerhalb der Betriebssysteminstanzen beeinflusst werden.